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1. Bildungswege für alle öffnen und Chancengleichheit herstellen - Integration von Migrant_innen aktiv und flexibel gestalten

Vorrangig muss die erhebliche Ungleichheit der Bildungschancen abgebaut werden.

Die bildungspolitischen Maßnahmen müssen darauf gerichtet werden, die Bildungsbeteiligung der Kinder und Jugendlichen aus allen Bildungsschichten und Familien mit Migrationshintergrund deutlich zu erhöhen, um ihnen höhere Bildungsabschlüsse zu ermöglichen. Bei allen bildungspolitischen Maßnahmen ist zu hinterfragen, wie weit sie die enge Koppelung von Lernerfolg und sozialer Herkunft weiter verschärfen oder dieser entgegen wirken. Der Zusammenhang von Lernerfolg und sozialer Herkunft muss sich mindestens auf den OECD-Durchschnittswert verringern. In Rheinland-Pfalz muss weiterhin der Elternwille bei der Schullaufbahnentscheidung Vorrang haben. Die Orientierungsstufe muss erhalten bleiben und zu einem längeren gemeinsamen Lernen ausgestaltet werden – in Klassen ohne äußere Leistungsdifferenzierung und mit Binnendifferenzierung. Der Zwang, sich für einen Bildungsgang zu entscheiden, muss durch Schulen mit mehreren Bildungsgängen verringert werden. „Eine Schule für Alle“ muss das Ziel der weiteren Veränderung der Schulstruktur sein.

Zur Verbesserung der Bildungsbeteiligung ist die gezielte und frühe Sprachförderung und Sprachunterricht für eingewanderte Menschen fest zu verankern und eine qualitativ hochwertige personelle Ausstattung ist zu gewährleisten. Die Weiterentwicklung inklusiver Bildung an allen Schulen durch die Gewähr geeigneter Strukturen und Rahmenbedingungen ist unabdingbar. Leider gilt für Deutschland nach wie vor: je höher die Bildungsstufe desto geringer sind die Chancen auf Inklusion. Eine entsprechende Qualifizierung aller Lehrkräfte aller Schularten ist die Grundlage. Die Struktur der Lehrkräftebildung und Weiterbildung ist diesbezüglich weiter zu entwickeln.