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6. Qualifizierte berufliche Bildung für alle

Berufliche Bildung ist leistungsfähig, sollte aber stärker auf die Möglichkeit der Weiterqualifikation ausgerichtet werden und Risikoschüler_innen bessere Chancen bieten.

Die duale Berufsausbildung ist ein wesentlicher Beitrag zur Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt und zur Verringerung von Jugendarbeitslosigkeit. Die Rolle der Berufsschule im dualen System muss nach wie vor gestärkt werden, weil die am Lernort Schule erworbenen Kompetenzen entscheidend sind für die Fähigkeit zur Weiterqualifikation und damit zur beruflichen Flexibilität und zu langfristigen Erwerbschancen der Arbeitnehmer_innen. Bedingt durch den demografischen Wandel müssen entsprechende Bildungsangebote regional verankert sein.

Trotz einer Steigerung des Angebots an betrieblichen Ausbildungsstellen in Rheinland-Pfalz bleiben immer noch viele Bewerber_innen ohne Ausbildungsplatz. Statt ineffiziente und z.T. perspektivlose Übergangsmaßnahmen zu schaffen, brauchen diese Jugendlichen eine voll qualifizierende schulische Berufsausbildung mit Praxisanteilen, die zur externen Kammerprüfung führt. Dafür müssen an den Berufsbildenden Schulen die personellen und organisatorischen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der derzeit bestehende Fachkräftemangel an Berufsbildenden Schulen ist mit konkreten Maßnahmen zu begegnen.

Wie schon erwähnt gilt es, Studierwilligen mit beruflichen Qualifikationen ohne formale Hochschulzugangsberechtigung das Studium zu ermöglichen. Um diesen Bewerber_innen den Weg in die Hochschule zu ebnen, müssen die Berufsbildenden Schulen während der dualen Berufsausbildung studienvorbereitende Zusatzqualifikationen und darüber hinaus weiterführende berufliche Bildungsgänge anbieten.

Der gebührenfreie Zugang zur beruflichen Weiterbildung an den modularisierten Fachschulen leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung des Fachkräftemangels und zur Attraktivitätssteigerung der beruflichen Bildung.