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8. Keine Ökonomisierung von Bildung

Ökonomisierung der Bildung und technokratische Umsteuerung des Bildungswesens sind ungeeignet, die bestehenden Mängel zu beheben.

Das Bildungswesen ist nach wie vor unterfinanziert und sozial ungerecht. Bei ständig gestiegenen Anforderungen an die Beschäftigten haben sich deren Arbeitsbedingungen nicht grundlegend verbessert. Unter großem Zeitdruck verordnete Reformen führen zu zunehmender Arbeitsverdichtung. Dies gefährdet die Gesundheit der Beschäftigten, während die gesetzlichen Vorschriften des Arbeits- und Gesundheitsschutzes bisher nur unzureichend umgesetzt werden.

Der Trend, Reformen im Bildungswesen zu beschließen, die diese Rahmenbedingungen ignorieren und sich einer Steuerung des messbaren Outputs zuwenden, ist umzukehren.

Erziehungs- und Wissenschaftsinstitutionen sind von ihrer Zielsetzung her keine Wirtschaftsbetriebe. Bildung ist staatliche Aufgabe und darf nicht kommerziellen Interessen geopfert werden. Der Erfolg von Bildung darf nicht an rein ökonomischen Verwertungsinteressen gemessen werden. Stattdessen ist ein qualitativ hochwertiges Bildungssystem zu schaffen, von dem die Volkswirtschaft und die gesamte Gesellschaft profitieren. Eine Ausrichtung auf mehr Standardisierung sowie Kontrolle durch Tests und Prüfungen, während gleichzeitig die bestehenden sozialen Benachteiligungen hingenommen werden, können die Bildungsbeteiligung nicht erhöhen und werden die soziale Spaltung der Gesellschaft verstärken.