Frauke Gützkow, Leiterin des Arbeitsbereiches Frauenpolitik des GEW Hauptvorstandes, erklärte, dass es sich bei der niedrigeren Besoldung von Grundschullehrerinnen um eine mittelbare Geschlechtsdiskriminierung handle. Dies habe eine von der GEW in Auftrag gegebene Studie ergeben. Die Studie kommt zu diesen Schluss, da im Grundschulbereich über 90% Frauen arbeiten und die Anforderungen an die Tätigkeit an die professionelle Arbeit mit denen an weiterführenden Schulen vergleichbar sei. Eine Aufwertung des „Frauenberufes“ Grundschullehrerin durch eine angemessene Bezahlung sei dringend notwendig.
Carmen Zurheide, Mitglied im Bezirkspersonalrat Grundschulen und Mitglied im Leitungsteam der GEW-Fachgruppe Grundschulen, äußerte den Verdacht, dass das Grundschullehramt für junge Menschen nicht mehr attraktiv sei. Grund hierfür sei das Verhältnis der höchsten Unterrichtverpflichtung zur geringsten Bezahlung im Vergleich mit den anderen Lehrämtern. Ihren Verdacht begründete sie damit, dass alle acht rheinland-pfälzischen Studienseminare, an denen Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer ausgebildet werden, nicht mehr voll ausgelastet seien. Darüber mache sich der Fachkräftemangel bei der Besetzung der Vertretungsverträge bemerkbar. So seien von den 700 im Schuljahr 2016/2017 abgeschlossenen Vertretungsverträgen 248 Stellen mit Menschen besetzt worden, die keine vollausgebildeten Grundschullehrkräfte seien. 82 dieser Stellen seien sogar mit Personen besetzt worden, die noch nicht einmal einen universitären Abschluss vorweisen können.
Einen Ausblick auf die anderen Bundesländer gab Frauke Gützkow. So werde zurzeit in Berlin eine Veränderung verhandelt, sodass dort Grundschullehrkräfte mit A13/E13 bezahlt werden. In Nordrhein-Westfalen bereite man zurzeit eine Klage gegen die ungleiche Bezahlung vor. Abschließend appellierte Klaus-Peter Hammer an die rheinland-pfälzische Ampelkoalition, den Beruf der Grundschullehrkräfte aufzuwerten.