Grundschulen Ludwigshafen
Grundschulvertretungen fordern gerechtere Chancen für Schülerinnen und Schüler
In den letzten Wochen hat besonders die Gräfenauschule in Ludwigshafen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erregt, doch bereits seit 2020 sucht das ÖPR-Netzwerk der Grundschulen in Ludwigshafen das Gespräch mit den zuständigen Gremien und Entscheidungsträgern. Schon im Mai 2022 brachte die GEW Grundschulvertretungen mit der Stadt Ludwigshafen als Schulträger, Kommunalpolitiker:innen und Ludwigshafener Landespolitiker:innen zusammen, um die Möglichkeiten der Unterstützung durch die Stadt Ludwigshafen zu beleuchten und hier weitere Unterstützung einzufordern.
Um die Situation und die notwendigen Folgerungen deutlich zu machen, hat die GEW Vertreter:innen der Ludwigshafener Grundschulen mit der zuständigen Abteilungsleiterin im Bildungsministerium Frau Schott und der zuständigen Referentin des Bildungsministeriums, Frau Hengels, zusammengebracht. Hier konnten die Lehrkräfte und Schulleitungen ihre Situation deutlich machen.
Der überdurchschnittliche Anteil an Schüler:innen mit Migrationshintergrund ist ebenso ein Grund für die besonderen Bedarfe vor Ort wie der Gesamtbedarf an sprachlichem Förderunterricht. Doch auch die Größe der Schulen bzw. daraus folgende Größe der Klassen (in der Regel dauerhaft zwischen 22 und 24 Kindern) stellt die Kolleg:innen vor große Hürden. „Wir brennen für unsere Schülerinnen und Schüler“, so Patricia Goebel, selbst Lehrerin einer Ludwigshafener Grundschule. „Kinder, die in der Stadt Ludwigshafen aufwachsen, sollten vergleichbare Lernchancen bekommen, dafür braucht es mehr“, ergänzt ihre Kollegin Sandra Hauser. Die wenigen zusätzlichen Stunden, die für die besondere Situation genehmigt sind, würden vollständig von der alltäglichen Vertretungs- und Auffangsituation aufgefressen.
Der Landesvorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz Klaus-Peter Hammer erläutert im Gespräch „Ein Mehr an Personen alleine reicht nicht aus, Ludwigshafen benötigt voll ausgebildete Grundschullehrkräfte“. Studierende oder fachfremde Personen als Klassenleitung lösen das Problem nicht, seien aber an der Tagesordnung, erläutert Hammer weiter.
Die Vertreterinnen des Bildungsministeriums sahen die Bedarfe, konnten jedoch in dieser Runde keine konkreten individuellen Maßnahmen für die einzelnen Schulen vorschlagen. Themen wie Multiprofessionelle Teams, Unterstützung durch pädagogisches und medizinisches Personal bleiben ebenso auf der Tagesordnung, wie die Frage, was es braucht um den Schulstandort Ludwigshafen attraktiver für Lehrkräfte zu machen.
Wir bleiben dran! Die Fragen bleiben auf der Agenda der GEW und der Kolleg:innen und werden auch weiter an die Personen gerichtet, die die Möglichkeiten hätten, Veränderungen herbeizuführen.
Text und Foto: Sina Fabian