Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz - Birkenau. Seit 1996 ist dieses Datum auch der deutsche Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Anlässlich des
70. Jahrestages mahnte der rheinland-pfälzische GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer, „die heutige Jugend und die nachfolgenden Generationen in einer pädagogisch adäquaten Auseinandersetzung mit dem Holocaust zur Humanität, zur Wachsamkeit im öffentlichen Leben und zum friedlichen Miteinander zu erziehen“. Dies sei angesichts zunehmender Fremdenfeindlichkeit, grassierender Islamophobie sowie wachsender Ressentiments gegenüber allen Andersdenkenden und generell allem Andersartigem gerade aktuell von zentraler Bedeutung.
In diesem Kontext warb Hammer für Unterrichtsmodelle, die die Schicksale einzelner Opfer in den Mittelpunkt rücken: „Niemand kann sich Millionen Ermordeter vorstellen; ein einzelnes Leben lässt sich aber nachvollziehen“, hob der GEW-Vorsitzende hervor. Als vorbildliches Beispiel bezeichnete er die in verschiedenen Städten aktiven Initiativen zur Verlegung von so genannten Stolpersteinen: „Wenn Schulklassen oder Jugendgruppen die Biografien von Opfern der NS-Barbarei in ihrer unmittelbaren Umgebung erforschen, löst das erfahrungsgemäß große und anhaltende Betroffenheit aus.“
Wie wichtig die politische Bildung in diesem Zusammenhang sei, so Klaus-Peter Hammer, zeige eine Umfrage unter jungen Deutschen im Alter von 18 bis 30 Jahren: Jeder fünfte Befragte weiß demnach nicht, dass der Begriff Auschwitz für das größte nationalsozialistische Vernichtungslager steht. In diesem Zusammenhang regte der gelernte Geschichtslehrer einen Austausch zwischen rheinland-pfälzischen und israelischen Lehrkräften und Schüler_innen an.