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GEW legt Positionspapiere zum Thema Inklusion vor

Bessere Umsetzung der Inklusion erhöht Bildungschancen aller

Die GEW Rheinland-Pfalz hat zur Umsetzung der Inklusion an den Schulen des Landes und den außerschulischen Bildungseinrichtungen umfangreiche Positions- und Forderungspapiere beschlossen. „Entgegen den Äußerungen der Landesregierung kön­nen zunehmend mehr Schulen und insbesondere Schwerpunktschulen ihr Angebot an inklusiver Bildung nicht zufriedenstellend erfüllen. Das Land muss spürbar mehr Mittel und deutlich bessere Strukturen zur Verfügung stellen, damit Inklusion an unseren Schulen gelingen kann“, stellt Sylvia Sund, stellvertretende Vorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz, fest. „Die Kluft zwischen An­spruch und Wirklichkeit klafft weit auseinander. Der zurzeit vorhandene Mangel an personellen Ressour­cen muss dringend behoben werden. Ohne eine konstante und verlässliche Personalzuweisung scheitert die Umsetzung der Inklusion.“

Rheinland-Pfalz hat den Rechtsanspruch aller Schülerinnen und Schüler auf inklusive Bildung im Schulge­setz verankert. Doch schon die personelle Versorgung der Schwerpunktschulen mit sonderpädagogischem Personal ist nicht gewährleistet. Der gemeinsame und individuell fördernde Unterricht von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderungen ist eine allgemeinpädagogische Aufgabe aller Schulen, wobei Inklusion nicht auf Menschen mit Behinderungen reduzierbar ist. „Die aktuelle OECD-Studie zeigt auf, dass Deutschland bezogen auf 'Chancengerechtigkeit im Bildungssystem' noch immer schlechter abschneidet als der OECD-Durchschnitt. Damit gerechte Teilhabe an Bildung für alle Schülerinnen und Schüler besser gelingen kann, müssen alle Schulen eine deutliche Verbesserung der personellen Ausstattung erfahren“, fordert Stefan Jakobs, Sprecher des Vorstandsbereichs Schulen der GEW Rheinland-Pfalz.

Die Schülerschaft hat sich enorm verändert und die pädagogischen Herausforderungen an die Lehrkräfte in den Schulen sind immens gewachsen. „Die Umsetzung von Bildung und Erziehung unter diesen stark veränderten Bedingungen muss eine verbesserte Personalisierung auch unter Einbeziehung anderer Pro­fessionen nach sich ziehen“, erläutert Stefan Jakobs. „Unsere Forderungen sind das Ergebnis fundierter Kenntnis der aktuellen Situation der Lehrkräfte an rheinland-pfälzischen Schulen. Viele Kolleginnen und Kollegen an den Schulen halten den Belastungen und Anforderungen unter den derzeitigen Bedingungen nicht mehr stand. Es muss sich dringend etwas ändern!“

„Gleichzeitig erwartet die GEW vom Land Rheinland-Pfalz, dass eine Qualitätsinitiative zur Unterstützung der Lehrkräfte und Schulleitungen aller Schulen gestartet wird, damit Handlungs- und Erfahrungswissen zu individueller Förderung und zu inklusivem Unterricht überall verfügbar wird“, ergänzt Sylvia Sund. „Für die Umsetzung der Inklusion ist eine systematische Weiterentwicklung notwendig. Dazu gehört neben der Entwicklung einer Gesamtkonzeption auch der Erlass einer schulartübergreifenden Rechtsverordnung zur Umsetzung der Inklusion. Die GEW Rheinland-Pfalz fordert die Landesregierung daher auf, ihrer Verpflich­tung aus der UN-Konvention nachzukommen und alle Maßnahmen zu ergreifen, die Zielvorstellung inklu­siver Schulen planvoll voranzubringen!“

Pressemitteilung 27.11.2018

Kontakt
Stefan Jakobs
Mobil:  0162 6453434

GEW-Kreis Mainz-Bingen