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Internationaler Frauentag

Drei Landesregierungen müssen noch liefern!

Mit Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland weigern sich noch immer drei Länder, ihre Lehrerinnen und Lehrer an Grundschulen nach A 13 beziehungsweise EG 13 zu bezahlen.

Foto: Jürgen Bindrim

Anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März fordert die GEW die Landesregierungen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland auf, die Bezahlung ihrer Grundschullehrkräfte endlich auf A 13 für Beamte und EG 13 für Angestellte anzuheben. In Baden-Württemberg gelte dies auch für Haupt- und Werkrealschullehrkräfte. „Bringen Sie entsprechende Gesetze auf den Weg, stellen Sie die erforderlichen Haushaltsmittel ein, bezahlen Sie die Lehrkräfte endlich angemessen!“, sagte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik, am Donnerstag in Frankfurt am Main.

„Nicht zuletzt mit der Inklusion und der Integration geflüchteter Kinder sind die Anforderungen an die pädagogische Arbeit gerade an den Grundschulen kontinuierlich gestiegen.“ (Frauke Gützkow)

„Die Lehrkräfte an Grundschulen legen mit ihrer professionellen Arbeit mit den Kleinsten den Grundstein für gute Bildung. Nicht zuletzt mit der Inklusion und der Integration geflüchteter Kinder sind die Anforderungen an die pädagogische Arbeit gerade an den Grundschulen kontinuierlich gestiegen“, betonte Gützkow.

Bezahlung muss besser werden

Mit Blick auf den Lehrkräftemangel etwa an Haupt- und Werkrealschulen forderte sie: „Wenn Stellen mit qualifizierten Lehrkräften besetzt werden sollen, muss die Bezahlung besser werden. Weiterhin mit dem Verweis auf die Schuldenbremse und die ‚schwarze Null‘ zu blockieren, bedeutet komplett am falschen Ende zu sparen.“

An Grundschulen arbeiteten zu rund 90 Prozent Frauen, sagte die GEW-Frauenpolitikexpertin weiter. „Wer daran festhält, einzelne Lehrkräftegruppen schlechter als andere zu bezahlen, diskriminiert diese angesichts der hohen fachlichen Anforderungen.“

Hintergrund

Die GEW setzt sich seit 2016 mit ihrer Kampagne „Ja13“ dafür ein, alle verbeamteten Lehrkräfte nach der Besoldungsgruppe A 13 und alle angestellten Lehrkräfte nach der Entgeltgruppe 13 zu bezahlen - unabhängig von der Schulform, an der sie arbeiten.

13 der 16 Bundesländer bezahlen Lehrkräfte an Grundschulen bereits so wie die Lehrkräfte an anderen Schulformen oder haben einen festen Fahrplan für dieses Ziel. Im vergangenen Jahr gruppierten fünf Bundesländer die Lehrkräfte an Grundschulen und in der Sekundarstufe I höher: Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Sachsen-Anhalt:

Berlin und Brandenburg waren die ersten Bundesländer, die mit Schuljahresbeginn 2017 die gleiche Besoldung bzw. tarifliche Bezahlung der Lehrkräfte aller Schulformen Schritt für Schritt umgesetzt haben. Eine interaktive Landkarte zur Lage in den Bundesländern gibt es hier.

Lohnlücke bleibt bestehen

Zwei Tage vor dem Internationalen Frauentag markierte der Equal Pay Day (EPD) am 6. März 2024 den Tag, bis zu dem Frauen wegen der Lücke zwischen den Einkommen von Frauen und Männern – dem sogenannten Gender Pay Gap – rechnerisch umsonst gearbeitet haben. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verdienten Frauen in Deutschland pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer; 2020 waren es noch 20 Prozent. Die gleiche Bezahlung für Frauen und Männer ist ein zentrales Arbeitsgebiet der Gewerkschaften.

Einen Überblick über weitere Themen der Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik der GEW gibt die Zeitleiste „Kämpfe und Erfolge der GEW-Frauen“.