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Landesvorstand verfasst Resolution zu Europa

GEW positioniert sich für ein demokratisches, soziales und ökologisches Europa

Die GEW setzt sich für eine nachhaltige inklusive europäische Bildungspolitik in einem sozialen und ökologischen Europa ein. Sie fordert alle Beschäftigten in Bildungs- und Erziehungseinrichtungen auf, sich an der Europawahl zu beteiligen. Nach einer längeren Debatte im Landesvorstand zum Thema Europa hat die GEW eine Resolution beschlossen, mit der sie sich gegen das weitere Erstarken neoliberaler und nationalistischer Kräfte in Europa wendet. Landesvorstandsmitglied Alessandro Novellino hatte zuvor in einem Vortrag zur europäischen Geschichte deutlich gemacht, wie wichtig es für ein friedliches Zuammenleben ist, Europa zu erhalten, weiterzudenken und zu -entwickeln. Novellino machte darauf aufmerksam, dass die Bildungspolitik in einem solchen Prozess einen hohen Stellenwert besitzt.

// Resolution //

„Europa, weiter denken! – durch eine nachhaltige Bildungspolitik, Europa sozial gestalten“

verabschiedet vom Landesvorstand der GEW Rheinland-Pfalz auf der Landesvorstandssitzung am 06.04.2019 im Dorint Hotel in Alzey.

Als Kolleg*innen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft ist es unsere Aufgabe, die Interessen und Bedürfnisse der Beschäftigten aus der gesamten Bildungskette landesweit zu repräsentieren. Zu unserem politischen Selbstverständnis gehört demnach auch unser gemeinsames Engagement für eine demokrati­sche, inklusive und vielfältige Zivilgesellschaft. Hierfür kämpfen wir gemeinsam mit anderen Ak­teur*innen und Partner*innen in Deutschland und in Europa.

Unsere Werte, Solidarität, Rechtsstaatlichkeit und Humanismus, so selbstverständlich sie für uns sind und so sehr wir für sie gekämpft haben, sind in den letzten Jahren durch das Erstarken neoliberaler und natio­nalistischer Kräfte in ganz Europa massiv zur Disposition gestellt worden. Wir müssen feststellen, dass wir in unseren Professionen eine immer stärkere Ökonomisierung der Bildungskette wahrnehmen, die stark am Output und der wirtschaftlichen Verwertbarkeit von Bildung und weniger am Wert der Bil­dung für einen selbstbestimmten Menschen orientiert sind. Die zunehmende Ausrichtung rein nationaler Interes­sen in den politischen Diskursen und ein zunehmender Rechtsextremismus zeigen schon ihre Auswirkun­gen: abnehmende Solidarität, eine stark ansteigende aggressive Ausgrenzung von Minderhei­ten und Schutzbedürftigen, der Einzug von rechtsextremen Parteien in die Parlamente in Deutschland und in Eu­ropa.

Wir erleben, wie die Wertevorstellungen unserer Generation in Frage gestellt werden. Wir sehen die akute Gefahr, dass diese Werte keinen Bestand mehr haben werden und sich somit die Frage stellt, in welcher Zukunft unsere Kinder und Jugendlichen leben sollen. Es entsetzt uns, dass Selbstverständlich­keiten wie persönliche Freiheiten und freier fairer Handel aufgrund nationaler Interessen fahrlässig eingeschränkt werden und das hohe Gut eines friedlichen und weltoffenen Europas verloren geht, für das wir Jahrzehnte gekämpft haben.

Als aktive Bildungsgewerkschafter*innen und als überzeugte Europäer*innen wollen wir dieser Entwick­lung nicht länger tatenlos zusehen. Wir wollen mehr, als nur „dagegen sein“. Wir haben eine Vision für Europa, wir wollen

EUROPA, WEITER DENKEN!

Wir setzen uns für eine nachhaltige inklusive europäische Bildungspolitik in einem sozialen und ökologischen Europa ein und fordern alle Kolleg*innen auf, sich an der Europawahl aktiv zu beteiligen.