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Entschließung der Hochschulrektorenkonferenz

Digitalisierung in der Lehrkräftebildung verankern

Nach zwei Jahren Coronapandemie soll die Digitalisierung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften strukturell besser verankert werden. Die GEW sieht viele positive Ansatzpunkte.

Foto: pixabay.com / CC0

Ende März hat der Senat der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) die Entschließung „Lehrer:innenbildung in einer digitalen Welt“ verabschiedet. Nach zwei Jahren Coronapandemie soll Digitalisierung in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften strukturell besser verankert werden, um auf die Veränderungen zu reagieren. Die GEW sieht viele positive Ansatzpunkte und begrüßt, dass neben der Ausbildungsphase auch die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften hervorgehoben wird. „Die Entschließung ist ein richtiger Schritt“, sagte Anja Bensinger-Stolze, Leiterin des Organisationsbereichs Schule der GEW.

„Wir brauchen tatsächlich eine strukturierte Verankerung in allen Phasen der Lehrkräftebildung.“ (Anja Bensinger-Stolze)

„Wir begrüßen, dass die Hochschulrektorenkonferenz die digitale Transformation in der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften stärker thematisieren möchte. Dies umfasst einen sehr weiten Bereich, der vom Umgang und der didaktischen Reflexion digitaler Medien und Werkzeuge im Unterricht bis hin zu Wissen über Algorithmen, K.I. und Datenschutz reicht. Wir brauchen tatsächlich eine strukturierte Verankerung in allen Phasen der Lehrkräftebildung“, sagte Bensinger-Stolze weiter.

Für den Bereich der Fort- und Weiterbildung müssten auch entsprechende Zeitressourcen zur Verfügung gestellt werden. Denn dies schaffe man nicht einfach nebenbei. Gerade in einem Feld, dass sich auch durch die technologische Entwicklung so schnell verändere, sei es wichtig, auch die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften an Schulen zu stärken.

Nachhaltige finanzielle Grundförderung

„Wir begrüßen, dass die HRK die Notwendigkeit einer substanziellen und nachhaltig angelegten finanziellen Grundförderung für die Herausforderung der Digitalisierung in der Lehre und Lehrer:innenbildung formuliert“, so Ralf Becker, Leiter des Bereichs Berufliche Bildung und Weiterbildung der GEW.

Das Lehramtsstudium soll, so die HRK-Entschließung, Raum für die kreative Erprobung digitaler Werkzeuge und Medien und kritische Reflexion einer sinnvollen Didaktik eröffnen.

„Während der Coronapandemie haben wir gesehen, dass Lehrkräfte notgetrieben ad hoc und durch gegenseitiges Lernen ihr Wissen um digitale Werkzeuge und Medien erweitert haben. Zeit für eine empirische Begründung und theoretische Reflexion im Hinblick auf ihren didaktisch sinnvollen Einsatz im Unterricht blieb in dieser Ausnahmesituation verständlicherweise wenig. Umso wichtiger, dass dies nun in allen Phasen der Lehrkräftebildung verankert werden soll“, so Bensinger-Stolze abschließend.

Auf ihrem Gewerkschaftstag im Juni 2022 wird die GEW die Aus-, Fort- und Weiterbildungsbedarfe von Pädagoginnen und Pädagogen aller Bildungsbereiche in einer „digitalen Welt“ mit einem eigenen Antrag behandeln.