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Schule für marktgerechte Menschen? | 03.04.2025

Wie ein neoliberale Gesellschaftsverständnis Schule und Schüler deformiert

Wir beleuchten die Auswirkungen der Jahrzehnte langen Hegemonie neoliberalen Denkens auf das Menschbild der Gesellschaft und die Schule. Kinder und Jugendliche finden eine sozialökonomische Welt vor, die sie für eine selbstverständliche Tatsache halten. Ihr Alltagsbewusstsein stellt diese Welt noch nicht oder schon nicht mehr in Frage. Die Institution Schule, ihre Curricula und die medialen Verstärker der funktional erwünschten Wahrnehmung der herrschenden politischen und  sozialökonomischen Verhältnisse treffen auf eine Erwachsenenwelt, in der tendenziell neue Mehrheiten sich mit den neoliberalen Modi zu arrangieren suchen. 

Wir wollen uns mit Überlegungen des Politökonomen Professor Jon Kovas (Emeritus Indiana University) zum „Neoliberalen Totalitarismus und Sozialvertrag“ befassen und uns befragen, ob unser Leben den Marktkräften untergeordnet ist und ob wir in unserer Wahrnehmung letztlich das Wirken dieser Marktkräfte mit Demokratie gleichsetzen. Im nächsten Schritt wenden wir uns dem „Marktgerechten Menschen“ zu: Wie soll das Individuum auf dem deregulierten Arbeitsmarkt, im Arbeitsleben „funktionieren“?  Sind unsere Schulen Institutionen, die immer umfassender marktwirtschaftliche Managementmodelle nachahmen? Welchen Beitrag soll Schule für die arbeitsmarktgerechte „Zurichtung“ des „ganzen Menschen“ leisten? 

Für die Arbeit an der Schule dürfte die Stigmatisierung der Armen, interpretiert als „individuelles Scheitern“, bis zur Ersetzung von Ausbeutung durch Exklusion, durch die neoliberale Ideologie von hoher pädagogischer Relevanz sein. Andererseits verdienen auch die angebotenen Leistungsmodelle für aufstrebende Jugendliche unsere kritische Aufmerksamkeit.

Das Seminar soll dazu ermutigen sich der Herausforderung eines gegenhegemonialen Diskurses zu stellen, ohne den Menschenwürde und Demokratie gefährdet sind. Das Seminar fordert die Einsicht heraus, dass die Tendenz des rechten Populismus ein Symptom des gescheiterten Neoliberalismus ist.

In der Mittagspause besteht die Möglichkeit, ein nahegelegenes Restaurant aufzusuchen.

PL-Aktenzeichen: 25ST005532

Termin
- Uhr
Veranstaltungsort
GEW Regionalbüro Nord | Koblenz
Hohenzollernstraße 64
56068 Koblenz
Teilnahmebeitrag
GEW-Mitglieder keinen, Nichtmitglieder 10 €
Anmeldeschluss
23.03.2025
 Routenplaner
Kontakt
Klaus Schabronat
Stellvertretender Vorsitzender Bezirk Koblenz
Privat: 02632 934377
Referent_in
Bernd Wittich