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Fachtagung | Bildungstag 2025

Alle Schulen - eine Gewerkschaft

Wir freuen uns sehr, Sie und euch zu unserem Bildungstag 2025 einladen zu können. Uns erwarten vielfältige Workshops rund um aktuelle Themen.

Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen und einen erkenntnisreichen und gewinnbringenden gemeinsamen Bildungstag!

Tagungsverlauf 
ab 9:00 UhrOffener Beginn und Anmeldung
09:30 - 10:00 UhrBegrüßung
10:00 - 11:00 UhrImpulsreferat
11:00 - 12:30 UhrWorkshops Teil 1
12:30 - 13:45 UhrMittagspause
13:45 - 15:15 UhrWorkshops Teil 2
ab 15:30 UhrAbschlussrunde

 Impulsreferat
„Soft Power: Wie Software Schule formt“
Univ.-Prof. Dr. phil. Mandy Schiefner-Rohs (RPTU Kaiserslautern-Landau) 
Schule in der Digitalität basiert zunehmend auf digitalen Daten, die nun überall im Schulalltag anfallen und leicht(er) miteinander in Beziehung sowie in Wert gesetzt werden können: Im LMS ebenso wie im digitalen Klassenbuch, im schuleigenen Messenger ebenso wie in den zahlreichen Apps, die im Unterricht zum Einsatz kommen. Während im ‚Frontend‘ der Schulalltag durch Digitalisierung vermeintlich modern(er) wird, bleibt der unehmende Einsatz digitaler Medien im ‚Backend‘ von Schule nicht folgenlos. Der Vortrag beleuchtet, welche Rolle digitale Daten im aktuellen Schulalltag spielen und wie Software zunehmend Schule formt. 

Die jeweiligen Workshops werden vor Ort ausgewählt (im Rahmen ihrer Kapazitäten).

Die angebotenen Workshops werden unten angezeigt. 

Termin
- Uhr
Veranstaltungsort
Johannes Gutenberg-Universität Mainz | Philosophicum
Jakob-Welder-Weg 18
55128 Mainz
Teilnahmebeitrag
GEW-Mitglieder keinen, Nichtmitglieder 30 € (inkl. Tagungsverpflegung und Mittagessen)

Univ.-Prof. Dr. phil. Mandy Schiefner-Rohs (RPTU Kaiserslautern-Landau) 

Wenn Entscheidungen in Schule zunehmend auf Ausgaben digitaler Medien beruhen und Software pädagogische Praxis (mit-)entscheidet, ist es relevant, zu wissen, was dabei passiert. Im Workshop werden wir uns dem Phänomen der Datafizierung von Schule zuwenden und gemeinsam auf Basis eigener Erfahrungen überlegen, wie Schulen die digitale Transformation souverän(er) gestalten können.

Marianne Müller-Kießling (GEW-Mitglied, Dipl. Hdl., seit über 25 Jahren an BBSen tätig, seit dem Schuljahr 2023/24 durch Lehrer-Länder-Tausch an der BBS 3, Mainz, vorher teilabgeordnet an das School_Lab der DLR, Göttingen, Autorin, Edu-K-Trainerin
PD Dr. Bernhard Müller (Biologe, seit über 30 Jahren im Bereich Neurobiologe tätig, u.a. als unabhängiger Berater, seit 3 Jahren Senior Direktor Neuroregeneration bei BioNTech)

Neuroplastizität bezeichnet im Wesentlichen die Fähigkeit unseres Gehirns, sich flexibel auf neue Situationen einzustellen und anzupassen. Mit Blick auf die Herausforderungen in unserem (beruflichen) Bildungssektor, könnte dem Thema „Neuroplastizität“ eine entscheidende Schlüsselrolle
zukommen.
Dieser Workshop will zunächst darüber informieren, was Neuroplastizität eigentlich bedeutet und verbindet anschließend das Thema mit der (beruflichen) Bildung. Ganz konkret gehen wir der Frage nach, wie Neuroplastizität hier integriert und gefördert werden kann.
Dabei werden zwei unterschiedliche Bereiche thematisiert:
Zum einen geht es um die Rolle multimodaler Einflüsse der Umwelt. Exemplarisch wird hier auf Vernetzungen und Lernortkooperationen mit Bildungspartnern wie Betrieben und außerschulische Lernorte, z.B. Schülerlaboren, eingegangen. Zum anderen werden Übungen aus dem Bereich der Edu-Kinesiologie (Edu-K) vorgestellt. Dies ist eine Methode, bei der sich spezielle Bewegungen positiv auf das Gehirn auswirken. Die Bewegungen sind einfach auszuführen, von uns selbst und unseren Schüler:innen.
Eine kurze Übungsabfolge zum Mitmachen und Mitnehmen sowie Raum für eine (kritische) Betrachtung der Thematik runden den Workshop ab.

Holger Mühlberger

Für Pädagog:innen stellen Kinder mit (ver-)störenden Verhaltensweisen manchmal eine große Herausforderung dar. Oftmals funktionieren klassische Handlungsstrategien der Regulierung und Verstärkung nur unzureichend und sind ethisch fragwürdig. Sozial-Emotionale Auffälligkeiten werden aus einer normorientierten Perspektive heraus als Störung identifiziert, oft pathologisiert, als dysfunktional bewertet und nicht als Kompetenz im Anpassungsprozess des Kindes an lebensweltliche Herausforderungen angesehen. Ein anderer Zugang zu dieser Problematik ist es, die subjektive Motivation des Kindes zu „verstehen“, ihre Sinnhaftigkeit zu erkennen und eigene Reaktionsmuster auf dieser Grundlage zu reflektieren und zu verändern. So können defizitorientierte Zuschreibungen und die Erfahrung von eigener Unwirksamkeit verhindert sowie konstruktive, auf Bedürfnisse ausgerichtete, Interventionsmöglichkeiten eröffnet werden. Ziel dieser subjektorientierten Interventionen ist nicht die kausale Verhaltensmodifikation, oder das „Abstellen“ von Verhaltensweisen, sondern das Schaffen von neuen Handlungsoptionen für alle am pädagogischen Prozess Beteiligten, so dass das Verhalten aller Beteiligten autonom und sinnhaft verändert werden kann. Im Rahmen dieses Workshops werden subjektlogische Perspektiven auf (ver-)störendes Verhalten aufgezeigt, alternative Handlungsstrategien angeboten und eine effiziente Förderplanung vorgestellt.

Kerstin Pensé

Der Workshop befasst sich mit den Ideen der Individualpsychologie (Alfred Adler). Bereits 1957 stellte Rudolf Dreikurs in seinem Buch „Psychologie im Klassenzimmer“ auf den Grundlagen der Individualpsychologie vor, wie Verhalten, das als störend erlebt wird, gedeutet werden kann, um daraus pädagogische Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. In weiteren Werken, u.a. „Ermutigung als Lernhilfe“, vertiefte er seine Ideen anhand praktischer Beispiele.
Der Ansatz ist zunächst sehr einfach: Anstatt kausal nach „der“ Ursache für als unerwünscht erlebte Verhaltensweisen zu suchen, wird stattdessen teleologisch nach dem Ziel gefragt, welches durch dieses Verhalten erreicht wird. Erreicht das Kind durch sein Verhalten vielleicht Aufmerksamkeit oder auch Macht? Zunächst einmal wird das Verhalten als Mittel des Kindes dafür gedeutet, ein nicht oder zu wenig befriedigtes Bedürfnis auszudrücken. Versuche, das Verhalten des Kindes nur „abstellen“ zu wollen, werden demnach zum Scheitern verurteilt sein, wenn dem Kind weiterhin die Befriedigung seines Bedürfnisses verwährt bleibt. Daher werden stattdessen Wege erkundet, wie dem Kind ermöglicht werden kann, dieses Bedürfnis auf andere Weise zu stillen, auf welchen ihm selbst und seinem Umfeld wieder eine gewisse Entspannung ermöglicht wird.
Im Workshop wird der Ansatz zunächst vorgestellt, bevor er anhand eines konkreten Fallbeispiels praktisch erprobt wird.

Kay Baumgarten

Die Personalplanung in rheinland-pfälzischen Schulen läuft über zwei wichtige Erhebungstermine. Im März wird der vorläufige Gliederungsplan erstellt und im September wird praktisch die ganze Schule zum Schuljahresbeginn für das Bildungsministerium, die ADD und das statistische Landesamt erfasst. Beide Erhebungen betreffen die gesamte Schule, werden von der Schulleitung durchgeführt und die Ergebnisse mit den Örtlichen Personalräten erörtert. Die Erörterung zu Statistiken ist wichtig, einerseits um die Personalplanung transparent zu machen, andererseits um über die Entwicklung der Schülerzahlen und ggf. Sprachförderung zu informieren. Im Workshop geht es darum einen Überblick zu gewinnen, was bei diesen Erhebungen wichtig für die Schule ist.

Isabelle Angelberger (Pädagogisches Landesinstitut)

In der heutigen digitalen Welt ist Medienkompetenz eine Schlüsselqualifikation für Schülerinnen und Schüler. Der Workshop " Medienkompetenz fördern – kleine Bausteine mit großer Wirkung" bietet Lehrkräften Ideen für den täglichen Unterricht. 
Die Grundlage bilden die Kompetenzen aus dem MedienkomP@ss RLP, der im Mai 2024 in aktualisierter Ausgabe veröffentlicht wurde. Neben den „klassischen“ Themen der Medienbildung, finden jetzt beispielsweise auch der Umgang mit KI-Tools, logisches und algorithmisches Denken oder auch Kinderrechte in der digitalen Welt ihren Platz.
Die vorgestellten kleinen Bausteine sind so konzipiert, dass sie möglichst schnell und leicht in den täglichen Unterricht der Primarstufe integriert werden können.

Dr. Jörg von Irmer (Schulpsychologe am Standort Idar-Oberstein, Landesweiter Koordinator der Arbeitsbereiche sexualisierte Gewalt und Gesundheitsförderung)

Auch wenn die öffentliche Debatte einen anderen Eindruck erweckt: 
Kinder und Jugendliche hatten schon immer auch psychische Erkrankungen. Natürlich finden sich darum auch psychisch belastete Schüler:innen in allen Schulformen. Lehrkräfte am Gymnasium oder IGS fühlen sich aber im Umgang mit diesen Problemen unzureichend ausgebildet. 
Es besteht also gerade für an diesen Schulformen tätige Lehrkräfte ein dringender Fortbildungs- und Beratungsbedarf, der mit den angebotenen Workshops angegangen werden soll. Diese werden demnach vorrangig an IGS- und Gymnasiallehrkräfte (Sek I und/oder Sek. II) adressiert sein, andere interessierte Kolleg:innen sind aber herzlich willkommen.
Psychische Erkrankungen sind kein neues Phänomen. Neu ist allenfalls, dass sie in einer breiten gesellschaftlichen Debatte angekommen sind und somit offener darüber gesprochen wird. Für Schulen ergeben sich dadurch besondere Herausforderungen, da sie sich darauf einstellen müssen, dass auch psychisch belastete Kinder und Jugendliche in den Klassen sitzen. Diese und deren Eltern erwarten, dass der Schulalltag sowie die betreuenden Lehrkräfte auch ihre Bedürfnisse adressieren. Doch um dies zu ermöglichen braucht es ein breites Verständnis, was psychische Belastungen und Erkrankungen eigentlich (nicht) sind. 
In einem ersten Teil (90 min.) des Workshops wird dargestellt, was psychische Störungen eigentlich (nicht) sind und was aus diesem Wissen gerade für Lehrpersonen handlungsrelevant werden kann. 
Der zweite Workshopteil (90 min.) ist bezüglich seines Inhalts offengehalten. Fragestellungen, die sich aus dem ersten Teil ergeben, können in diesem Teil genauer betrachtet werden (Entwicklungspsychopathologie, spezielle Störungsbilder und wie man diesen im Unterricht begegnen kann, Gesprächsführung mit Betroffenen oder mit Eltern, Kollegiale Fallberatung, Fallmanagement im Team etc.).

Alexander Kraus (Leiter des Studienseminars Kassel für Grund-, Haupt-, Real- und Förderschulen)

Arbeitserleichterung und Zeitersparnis für Lehrkräfte oder Gefahr für die pädagogische Handlungs- und Gestaltungskompetenz?

In einer ca. einstündigen Präsentation stellt der Referent die Tools mit Einsatzszenarien vor und arbeitet dabei die Alleinstellungsmerkmale der Cornelsen-KI heraus:

  • Cornelsen-GPT: digitaler Organisationsassistent für Lehrkräfte (z.B. Erstellung von To-do-Listen für Klassenfahrten, Unterstützung bei der Elternkommunikation, Ratschläge und Impulse bei pädagogischen Fragen)
  • KI-Material-Designer: Erstellung differenzierten Lehr- und Lernmaterials für verschiedene Unterrichtsphasen anhand vorgegebener Lernziele (z.B. Diskussionsanlässe mit Lebensweltbezug, Lesetexte oder Aufgaben)
  • KI-Unterrichtsplaner: Vorschläge für Unterrichtssequenzen mit undohne Lehrwerkmaterial (angepasst an Bundesland,  Schulform, Klassenstufe, Fach,  Thema und Kompetenzziele sowie einen vorgegebenen Zeitraum)
  • KI-Korrektur-Assistent: Prüfung von Texten und Hausaufgaben nachdefinierten Kriterien, Unterstützung von Lehrkräften beim Feedback auf Lernprodukte

Im Anschluss an die Präsentation erhalten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die vorgestellten Tools auf der Grundlage des GEW-Leitfadens für die Beurteilung und Nutzung digitaler Technologien in der Schule kritisch-konstruktiv zu bewerten.

Sabine Hayer (IGS Zell)

Die Schullandschaft ändert sich im Moment an vielen Stellen sehr schnell und an viel zu vielen Stellen sehr schleppend. Die veränderte Umwelt der Kinder und der veränderte Alltag, dem sie sich stellen müssen, haben unsere Schülerinnen und Schüler verändert. Das Unterrichten von Fachkompetenzen ist längst nicht mehr alles, was unsere Kinder in der Schule lernen müssen. 
Neben dem Erfüllen des Lehrplans bleiben viele andere wichtige Inhalte auf der Strecke. Im Paragraphen 1 des Schulgesetzes steht als Auftrag der Schule, dass „sie Verantwortungsbewusstsein für Natur, Umwelt und die globalen Nachhaltigkeitsziele fördert“. Diesem Auftrag kommen wir insbesondere im Fach “Verantwortung” nach, was nun schon im dritten Jahr zweistündig in den Klassenstufen 7 und 8 an der IGS Zell unterrichtet wird.  
Die allermeisten Jugendlichen werden das 21. Jahrhundert bis in das letzte Drittel hinein erleben und damit müssen sie mit den Folgen des Klimawandels leben. Kriege und auch die digitalisierte Welt verändern das Leben enorm und erzeugen Ängste und eine Art Hilflosigkeit. Im Fach Verantwortung soll es darum gehen, diese Ängste durch Selbstwirksamkeit abzubauen. Im Mittelpunkt des Faches stehen die Sustainable Development Goals (SDG), die 17 Ziele für eine bessere Zukunft bis zum Jahr 2030, die ebenfalls im Schreiben des Landes Rheinland Pfalz „Bildung für nachhaltige Entwicklung curricular verankern“ als Grundlage dienen. 
In diesem Workshop (ca. 45-60 Min.) werden die Entstehung, Organisation, Inhalte und Durchführung des Fachs „Verantwortung“ an der IGS Zell vorgestellt.

Nina Mühlens (DigitalSchoolStory)


In diesem Workshop entdecken Lehrkräfte, wie sie die DSS-Lernmethode in ihren Unterricht integrieren können, um Schülerinnen und Schüler zu aktiven Gestalterinnen und Gestalter ihrer analogen und digitalen Welt zu machen. Die Teilnehmenden erleben, wie Schülerinnen und Schüler das 
erworbene Wissen in kreative Kurzvideoformate übersetzen, mit denen zukünftige Jahrgangsstufen leichter und schneller in neue Themengebiete eintauchen können. Der Workshop bietet einen praxisnahen Zugang, der deutlich macht, wie motiviert Jugendliche die regulären Lerninhalte in Geschichten aus ihrer eigenen Lebenswelt entwickeln. Das Arbeiten in ihrem gewohnten Format lässt sie einen neuen Blick auf Social Media gewinnen lässt. Dabei lernen und üben sie mit der wissenschaftlich evaluierten DSS-Methode ihre 4K+ Kompetenzen: Kommunikation, Kreativität, Kritikfähigkeit, Kollaboration und Medienkompetenz.

Axel Karger (Pädagogischen Landesinstitut)

Aula ist ein digitales Beteiligungskonzept, das Schüler:innen und Lehrkräften Demokratie ganz praktisch im eigenen Umfeld erfahrbar machen soll.

Im Zentrum des Konzeptes steht eine Onlineplattform, auf der Ideen eingestellt und diskutiert werden können um dann in einem weiteren Schritt darüber digital und demokratisch abstimmen zu können. Das Land testet den Einsatz von aula als Pilotprojekt aktuell an verschiedenen Schulen in Rheinland-Pfalz. Im Workshop wird das Projekt vorgestellt, es wird auf die verschiedenen Partizipationsmöglichkeiten näher eingegangen und sie werden praxisnah gemeinsam erarbeitet.