Lehrpläne für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde in der Sekundarstufe 1

Stellungnahme zu den Lehrplänen für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer Erdkunde, Geschichte und Sozialkunde in der Sekundarstufe 1

Schreiben des MBWWK vom 20.11.2014

Die GEW Rheinland-Pfalz sieht in den vorliegenden Lehrplänen eine gute Grundlage, um dem Bildungsauftrag in den Schulen gerecht zu werden. Allerdings bleibt festzuhalten, dass angesichts der zunehmend lauter werdenden Rufe nach mehr politischer Bildung gerade auch in der Sekundarstufe I der Stundenansatz für Sozialkunde viel zu niedrig ausfällt. Die ausgewiesenen Themenfelder belegen deutlich den erhöhten Stundenbedarf gerade im Fach Sozialkunde.

Insgesamt überzeugt die Konzeption durch eine angemessene Balance von übergreifenden Leitgedanken und konkreten Umsetzungsvorschlägen.

1. Das gemeinsame Vorwort zur Konzeption der drei Fächer unterstreicht das gemeinsame Anlie­gen und bildet auch eine gute Grundlage für das Aufgabenfeld Gesellschaftswissenschaften in der Sekundarstufe II.
2. Es werden alle Schulformen berücksichtigt; die Strukturierung in Basis und Additum ermöglicht zumindest im Prinzip einen problemlosen Wechsel der Schulform.
3. Die verpflichtenden Teile sind klar gekennzeichnet und ermöglichen eine umfassende Grundbil­dung.
4. Daneben werden klare Angaben gemacht zur inhaltlichen Differenzierung, die Anregungen dazu überzeugen.
5. Die durchgehende Kompetenzorientierung wird durch eine nachvollziehbare Zuordnung von Inhalten unterstützt.
6. Alle drei Fächer haben sich festgelegt auf die Leitkompetenz „Mündiger Bürger“.
7. Die Grundbegriffe werden in allen Fächern auch in den Fachlehrplänen gesichert. Somit dient der Lehrplan für Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler transparent als Lerngrundlage und kann auch zur Ergebnissicherung verwendet werden.
8. Darüber hinaus gibt es Anregungen für gemeinsame Projekte der drei Fächer. Allerdings fehlen noch Vorschläge für fächerverbindendes Lernen mit weiteren Fächern.

Die GEW empfiehlt jedoch bezüglich der Leitkompetenz „Mündige Bürger“ eine erweiterte Begrifflichkeit, beispielsweise „mündiger Mensch“, weil durch den Begriff „Bürger“ wesentliche Teile unserer Gesellschaft nicht angesprochen werden.