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Mangel an Lehrkräften

Wissenswertes zur Teilzeitbeschäftigung

Mit Blick auf den Anstieg des Lehrkräftemangels wird eine Reglementierung der Teilzeitarbeit von Lehrkräften als ein Instrument zur Abschwächung des Mangels diskutiert - und in einzelnen Bundesländern schon praktiziert.

Die Teilzeitquote der Lehrkräfte ist deutschlandweit mit 40 Prozent deutlich höher als die der Gesamtheit der abhängig Beschäftigten, bei denen diese Quote 2021 bei 30 Prozent lag. (Foto: Pixabay / CC0)

Zur Einschätzung dieser Entwicklung ist die Kenntnis zentraler Daten zur Teilzeitbeschäftigung hilfreich: Überall in Deutschland wird die Gruppe der Lehrerinnen und Lehrer in Vollzeit- und in Teilzeitbeschäftigte unterteilt. Hinzu kommen Personen, die an Schulen als stundenweise Beschäftigte Unterricht erteilen. Dazu gehören Geistliche, die im Hauptamt bei den Kirchen arbeiten und darüber hinaus an den Schulen Religionsunterricht erteilen, oder auch Bademeister, die ein Hauptamt an den Badeanstalten ausüben und zusätzlich an Schulen Schwimmunterricht geben.

An den Berufsschulen sind es Meister, die im Handwerk tätig sind und an den Schulen einige Stunden unterrichten. Sie alle zählen nicht zu den Lehrkräften der Schulen, die in Vollzeit- und in Teilzeitbeschäftigte unterteilt werden. Sie sind auch für die Diskussionen um die Abschwächung des Lehrkräftemangels nicht von Interesse, da die Länder nicht die Möglichkeit haben, das Ausmaß ihrer Unterrichtstätigkeit administrativ zu ändern.

Wenn man der vom Statistischen Bundesamt praktizierten Einteilung folgt, so waren im Schuljahr 2021/22 deutschlandweit 40 Prozent der Lehrkräfte teilzeitbeschäftigt. Sie unterrichteten im Durchschnitt 16,3 Wochenstunden gegenüber den 21,1 Wochenstunden der Vollzeitbeschäftigten. Die Teilzeitquote der Lehrkräfte ist deutschlandweit mit 40 Prozent deutlich höher als die der Gesamtheit der abhängig Beschäftigten, bei denen diese Quote 2021 bei 30 Prozent lag.

Geschlechtsspezifische Ausprägung dieser Quote

Wenn man die geschlechtsspezifische Ausprägung dieser Quote betrachtet, ergibt sich ein verblüffender Befund: 2021/22 unterrichteten 48 Prozent der Lehrerinnen als Teilzeitbeschäftigte. Und: 2021 arbeiteten ausweislich einer Analyse der Daten des Statistischen Bundesamtes mit 49 Prozent ein geringfügig höherer Anteil der abhängig beschäftigten Frauen in Teilzeit.

Bei der Betrachtung dieser Daten bleibt erklärungsbedürftig, dass bei nahezu gleichen Teilzeitquoten der Frauen diese Quote im Schulbereich mit der erwähnten Quote von 40 Prozent deutlich höher als die Quote von 30 Prozent in der Gesamtgruppe der abhängig Beschäftigten ist. Die Erklärung ist einfach: In den Schulen stellen die Lehrerinnen 70 Prozent aller Lehrkräfte. Unter den abhängig Beschäftigten sind dies dagegen nur 47 Prozent. Der im Vergleich dazu deutlich höhere Frauenanteil bei den Lehrkräften erklärt, warum der Anteil der insgesamt teilzeitbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer höher ist als bei der Gesamtheit der Beschäftigten.