Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Rheinland-Pfalz begrüßt den niedersächsischen Landtagsbeschluss zur Förderung der Mehrsprachigkeit an Schulen als vorbildlichen Schritt zu mehr Chancengleichheit und kultureller Vielfalt im Bildungswesen.
„Eine zeugnisrelevante Aufwertung der Herkunftssprachen von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund als zweite oder dritte Fremdsprache bietet allen Kindern die Möglichkeit, sich sprachlich und interkulturell zu entwickeln. Wir freuen uns, dass das rheinland-pfälzische Bildungsministerium die generelle Bedeutung des Herkunftssprachenunterrichts anerkennt und diesen gegen die jüngsten Angriffe von CDU und AfD verteidigt, die ihn gegen den Deutschunterricht auszuspielen versuchen. Eine solide Mehrsprachigkeit ist für unser soziales Miteinander ebenso wie für die internationale Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandorts unerlässlich. Was wir hier investieren, wird sich bereits in naher Zukunft um ein Vielfaches auszahlen“, betont der Vorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz Klaus-Peter Hammer.
Die GEW setzt sich dafür ein, das fremdsprachliche Unterrichtsangebot auszubauen und über die gesamte schulische Bildungsphase hinweg als festen Bestandteil der Stundentafel zu etablieren.
„Die interkulturelle Kompetenz von Lehrkräften sowie eine entsprechende Aktualisierung der Lehrmaterialien muss gewährleistet sein, um die hohe Qualität der schulischen Ausbildung in Rheinland-Pfalz sicherzustellen. Weiterbildungsmaßnahmen, faire Beschäftigungsbedingungen sowie eine Erhöhung des Anteils von Lehrenden mit Migrationshintergrund sind hierfür dringende Voraussetzungen“, bekräftigt die Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Migration, Diversity, Antidiskriminierung Peimaneh Nemazi-Lofink.
Die GEW betrachtet Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz im Zuge der weltweiten Globalisierung als Bereicherung und Zukunftsaufgabe.
Mainz, den 19.05.2017