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Mehr gemeinsames Handeln für zukunftsweisende bildungspolitische Themen dringend notwendig

GEW zur Übernahme der Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) durch die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig

Die GEW Rheinland-Pfalz beglückwünscht die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig zur Übernahme der Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK) und wünscht ihr für diese wichtige Aufgabe viel Erfolg und die notwendige Beharrlichkeit.

In der bevorstehenden Amtszeit der neuen KMK-Vorsitzenden müssen Weichen für die Lösungen von zu­kunftsweisenden bildungspolitischen Themen gefunden werden. „Aus Sicht der GEW Rheinland-Pfalz muss in der KMK dringend eine gemeinsame Verständigung gefunden werden, um den Fachkräftemangel an den Schulen in Deutschland zu verringern, beispielsweise durch entsprechende Maßnahmen, den Lehrkräf­teberuf attraktiver zu machen“, so Klaus-Peter Hammer, Landesvorsitzender der GEW Rheinland-Pfalz. Hierzu gehöre die Umsetzung für ein gleich langes Lehramtsstudium von 10 Semestern für alle Schularten in allen Bundesländern sowie das Einstiegsgehalt A13/E13 für alle Lehrämter. „Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, brauchen wir dringend geeignete Qualifizierungsmaßnahmen für Quer- und Seiteneinsteige­rinnen bzw. -einsteiger an den Schulen“, so Hammer weiter. Hierbei müssten die Länder an einem Strang ziehen und gemeinsame zielführende Lösungen finden. „Das Kirchturmdenken in der Bildungspolitik muss endlich überwunden werden.“ Dies zeige sich insbesondere bei der geplanten neuen Ferienordnung. „Es muss verhindert werden, dass einzelne Bundesländer eine sinnvolle Regelung behindern, nur, weil die ei­genen Interessen stärker im Vordergrund stehen“, so der GEW-Landesvorsitzende. Hierbei unterstützt die GEW Rheinland-Pfalz ganz klar die Haltung der neuen KMK-Präsidentin, die darauf pocht, eine faire Rege­lung für alle Bundesländer zu finden.

Auch im Bereich der frühkindlichen Bildung stellt der Fachkräftemangel die pädagogischen Fachkräfte vor große Herausforderungen. Eine verkürzte Erzieher*innenerausbildung mit geringerem Qualifizierungsni­veau, wie im vergangenen Jahr in der KMK diskutiert, lehnt die GEW Rheinland-Pfalz entschieden ab. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass für Rheinland-Pfalz eine ‚Erzieherinnen- bzw. Erzieherausbildung light‘ in die­ser Form nicht vorgesehen ist. Um eine hochwertige Arbeit in Kindertagesstätten leisten zu können, braucht es vor allem gut qualifizierte Fachkräfte“, so Klaus-Peter Hammer.

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„Dabei ist es von großer Wichtigkeit, dass sich die neue KMK-Vorsitzende dafür einsetzt, dass bundesweit das Ausbildungsniveau von Erzieherinnen bzw. Erziehern auf dem DQR 6-Niveau eingehalten wird.“

Hohe Qualitätsmaßstäbe werden auch an das Gute Kita-Gesetz gestellt. Dies gilt insbesondere in der Frage der dauernden Ausfinanzierung durch den Bund nach dem ersten Projektzeitraum. Hier erwarten wir, dass sich die KMK geschlossen dafür einsetzt, dass eine dauerhafte Finanzierung seitens des Bundes erreicht wird.

„Wir wünschen Frau Dr. Hubig gutes Gelingen, damit sich die Länder nicht immer nur bei dem kleinsten gemeinsamen Nenner einigen können, sondern die KMK die notwendige Durchsetzungskraft entwickelt, um mehr Schwung in die Bildungspolitik der Bundesrepublik zu bringen. Hierzu gehört ein gemeinsames Maßnahmenpaket, um die Arbeitsbelastung an Schulen und Kindertagesstätten zu reduzieren, den Schu­len mehr Freiräume und somit mehr Vertrauen zu geben und letztendlich an internationalen Maßstäben orientiert insgesamt mehr Geld für Bildung in Deutschland zur Verfügung zu stellen“, so Hammer abschlie­ßend.

Die GEW Rheinland-Pfalz unterstützt ausdrücklich die von Ministerin Dr. Hubig gesetzten übergreifenden Schwerpunktthemen Demokratieerziehung und Europa. Diese sind wichtige und zukunftsweisende The­men, die deutlicher als bisher in den Fokus genommen werden müssen.

 

 

 

Mainz, den 16.01.2020

Kontakt
Peter Blase-Geiger
Geschäftsführer GEW Rheinland-Pfalz
Adresse Landesgeschäftsstelle Mainz
Telefon:  06131 28988-15