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Lehrkräfte im Land fühlen sich immer stärker belastet

Die GEW hat rheinland-pfälzische Lehrkräfte befragt, wie diese ihren Arbeitsplatz Schule erleben. Fast 75 Prozent der 1.650 Lehrkräfte, die sich an einer Online-Umfrage beteiligt haben, geben an, dass ihre außerunterrichtliche Arbeit in den letzten Jahren viel oder sehr viel zugenommen hat. 60 Prozent Lehrkräfte fühlen sich durch Mehrarbeit wegen Vertretungsunterricht belastet oder sehr belastet.

"Wenn man bedenkt, dass eine Vielzahl unserer Lehrkräfte aufgrund gesundheitlicher Probleme schon heute das Pensionsalter nicht erreicht, sind das alarmierende Zahlen“, sagt Klaus-Peter Hammer, Vorsit­zender der GEW in Rheinland-Pfalz. Als weitere Belastungsfaktoren werden von der überwiegenden Zahl der Lehrkräfte zu große Klassen genannt. Die Möglichkeit, jede Schülerin und jeden Schüler individuell zu fördern, sei durch große Klassen stark beeinträchtigt.

Neben der Gesundheit der Lehrkräfte sieht die GEW auch den Unterrichtserfolg gefährdet. „Wenn mehr als die Hälfte der Befragten angibt, dass sie aufgrund zunehmender Arbeitsbelastungen Abstriche bei der Arbeits- und Unterrichtsqualität hinnehmen müssen, sind die Verantwortlichen aufgefordert zu han­deln“, meint Hammer. Der Vorsitzende nennt eine Absenkung der Unterrichtsverpflichtung der Lehr­kräfte sowie eine Verringerung der Klassengrößen in allen Schularten als vordringliche Aufgabe. Außer­dem will die GEW eine bessere Personalausstattung der Schulen erreichen, denen auch mehr Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter zur Verfügung gestellt werden sollen.

„Die GEW kämpft für eine bessere finanzielle Ausstattung der Bildung. Wir wollen abwehrende Haltun­gen in der Politik aufbrechen und um Unterstützung für unsere berechtigten Forderungen werben. Das Engagement der GEW gilt den Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern. Uns ist es wichtig, dass die Beschäftigten gesund bleiben und die Lernenden gute Bildung erfahren können“, betont Klaus-Peter Hammer.

Mainz, 09.05.2017