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Kindertagesstätten: GEW fordert neue Leitlinien ein

Kindertagesstätten: GEW fordert neue Leitlinien ein

Nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie braucht es für einen verlässlichen Betrieb von Kindertagesstätten einen verbindlichen Orientierungsrahmen. Die GEW Rheinland-Pfalz fordert das Bildungsministerium auf, neue Leitlinien für einen Alltag mit Corona zu erarbeiten und formuliert einen Forderungskatalog für einen möglichst sicheren Kita-Alltag unter Pandemiebedingungen.

Die Bedeutung frühkindlicher Bildung zeigt sich wie unter einem Brennglas in dieser Pandemie. Die Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz arbeiten seit einem Jahr in wechselnden Systemen und immer im Bemühen, dass Kitas nicht zu Treibern der Pandemie werden. Die aktuellen Entwicklungen insbesondere im Bereich der Infektionszahlen bei Kindern besorgen die GEW Rheinland-Pfalz. „Wir sehen, dass Kinder aber dennoch dringend den Zugang zu Bildungseinrichtungen, insbesondere Kindertagesstätten, brauchen“, führt Kathrin Gröning, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz, aus. Daher sei es in den Augen der GEW als Bildungsgewerkschaft unerlässlich, dass festgeschriebene Rahmenbedingungen in Form neuer Leitlinien in Kindertagesstätten einen weitestgehend verlässlichen Betrieb sicherstellen.

Die Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz sind gemäß des aktuellen Rundschreibens des Landesjugendamts aufgefordert, Durchmischungen möglichst zu vermeiden. Dies ist in Augen der GEW Rheinland-Pfalz sinnvoll. „Es muss aber verbindlich festgeschrieben werden, dass feste Kohorten über die gesamte Öffnungszeit der jeweiligen Kita konsequent umgesetzt werden“, so Gröning weiter. Sollte dies nicht sichergestellt sein, müssten Öffnungszeiten und Betreuungsangebote entsprechend eingeschränkt werden. Dies sei notwendig, um das Infektionsgeschehen eingrenzen zu können und gleichzeitig möglichst vielen Kindern den Zugang zu Kindertagesstätten zu ermöglichen. Dass den Einrichtungen bei der Bildung von Kohorten individuelle Spielräume gelassen würden, erachtet die GEW Rheinland-Pfalz als richtige Entscheidung.

Die GEW Rheinland-Pfalz legt ein Forderungspapier mit aktuellen Positionen für einen dauerhaften Alltag mit Corona in Kindertagesstätten vor. Neben ausreichenden Testmöglichkeiten für Beschäftigte spricht sich die Bildungsgewerkschaft für die deutliche Erhöhung von Kinderkrankentagen aus. Gröning: „Eltern brauchen eine wirkliche Wahlfreit, ob sie ihre Kinder in Kindertageseinrichtungen bringen oder eine Betreuung zu Hause ermöglichen möchten. Es braucht daher erneut ein Instrument, das Eltern entsprechend arbeitsrechtlich und sozial absichert.“

Die Arbeitgeber werden aufgefordert, Beschäftigte für Impftermine während der Arbeitszeit freizustellen. Die Gewerkschaft freut sich, dass die Impfbereitschaft bei den Beschäftigten in den Kitas hoch ist. „Impfungen bieten nach wie vor den größten Schutz und den effektivsten Weg zur Bekämpfung der Pandemie. Eine Impfung liegt auch im Interesse der Arbeitgeber. Daher müssen kulante Lösungen für die Beschäftigten gefunden werden, wenn die Impftermine während der Arbeitszeit liegen“, fordert Gröning.

Mit dem Forderungskatalog verfolgt die GEW eine langfristig angelegte Strategie als Reaktion auf das Pandemiegeschehen unter Einbeziehung der lokalen Gesundheitsbehörden. „Es muss jetzt schnellstmöglich entlang wissenschaftlicher Erkenntnisse gehandelt werden, um in allen Lebensbereichen zur Senkung der Infektionszahlen beizutragen“, so Gröning abschließend.

 

Mainz, 20.04.2021

Kontakt
Peter Blase-Geiger
Geschäftsführer GEW Rheinland-Pfalz
Adresse Martinsstr. 17
55116 Mainz
Telefon:  06131 28988-15