GEW fordert zeitgemäße Weiterentwicklung der Schulbaurichtlinien
Mainz. Im Rahmen der hochkarätig besetzten GEW-Fachtagung „Schulgebäude und -gelände als dritter Pädagoge – Beitrag zur Entwicklung neuer Schulbaurichtlinien“ fordert die GEW Rheinland-Pfalz die zeitgemäße Weiterentwicklung der Schulbaurichtlinien.
Der Vorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz, Klaus-Peter Hammer, stellte in seiner Begrüßungsrede klar, dass das Thema Schulbau ein immer noch deutlich unterbewertetes Thema sei. „Schulgebäude, und da gehören auch die Außengelände und Sportanlagen dazu“, so Hammer wörtlich, „gelten nicht umsonst als der dritte Pädagoge. Umso bedenklicher ist es mit anzusehen, in welch traurigem baulichen Zustand sich viele Schulgebäude befinden. Oftmals wirken sie in ihrer Ausgestaltung der Ausübung moderner Pädagogik entgegen, hier gilt es zügig Weichen für einen Schulbau der Zukunft zu stellen.“
Die GEW weist darauf hin, dass es nicht nur darum geht, durch Renovierungen oder Sanierungen ein geeignetes Lernumfeld zu schaffen, es geht vielmehr darum, dass der Raumbedarf im Verhältnis zum Bildungskonzept einer Schule gesehen werden muss. „Das bedeutet“, so Hammer, „dass zeitgemäße Schulbaurichtlinien sich nicht in Definitionen von Quadratmeterzahlen oder Raumanzahlen erschöpfen dürfen. Vielmehr brauchen wir kreative und unbürokratische Lösungen vor Ort.“
Die GEW Rheinland-Pfalz fordert daher Schulbaurichtlinien, welche die Berücksichtigung von Bedingungen vor Ort zulassen, die gleichermaßen die Interessen der dort Lehrenden und Lernenden abbildet, aber zugleich gute Standards festschreiben.
„Ganz wesentlich“, so Hammer weiter, „ist in diesem Zusammenhang natürlich auch die angemessene Beteiligung von Lehrkräften und ihrer Personalvertretungen. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort kennen ihr pädagogisches Konzept und wissen worauf es ankommt.“
Ein wesentlicher Punkt sei natürlich die Ausfinanzierung. Hier sei die Landesregierung gefragt, die Schulträger nicht alleine zu lassen. Es muss gelingen, gemeinsam eine gute Finanzierung diesbezüglich sicherzustellen. „Nicht die Finanzierungsfrage, sondern die pädagogischen Notwendigkeiten müssen im Vordergrund stehen. Dann sind wir auf dem richtigen Weg, für eine Schule der Zukunft“, so Hammer abschließend.
Mainz, den 09.03.2020