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Fachgespräch mit Minister Wolf zur Lehrkräftebildung in Rheinland-Pfalz

Am 27.02.2020 trafen sich Klaus-Peter Hammer (Landesvorsitzender der GEW Reinland-Pfalz), Norman Böttcher (Sprecher der Landesfachgruppe Hochschule und Forschung) und Sina Fabian (Gewerkschaftssekretärin der GEW Rheinland-Pfalz) mit Prof. Dr. Konrad Wolf, dem rheinland-pfälzischen Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur. Anwesend waren zudem Herr Hartmut Bernd aus dem Wissenschaftsministerium und Dr. Markus Maier aus dem Bildungsministerium.

Themenschwerpunkt war die Lehrkräftebildung, da die GEW bereits im letzten Jahr auf Herausforderungen insbesondere im Grundschullehramt aufmerksam machte. Primäres Ziel war es also, die zwischenzeitliche Entwicklung hierzu in Erfahrung zu bringen. Der Minister merkte an, dass an der Universität in Koblenz, wo das Problem am deutlichsten in Erscheinung trat, eine Professur besetzt werden konnte. Allerdings sei dies keine Neueinrichtung, sondern die Besetzung einer Vakanz. Wir als GEW werden daher die Situation vor Ort weiter im Blick behalten, begleiten und darauf einwirken, dass es weitere Stellen geben wird.

Zugleich konnten im Gespräch mit Minister Wolf neue, aktuelle Herausforderungen im Bereich der Lehrer*innenbildung angesprochen werden. Neben kurzen Diskussionspunkten zur Digitalisierung und Internationalisierung von Bildungsprozessen, zur Frage der Fachdidaktik sowie der Erweiterung des Fächerkanons (Wiedereinführung der Fächer Musik und Geschichte am Campus Landau, sowie Bildende Kunst am Campus Koblenz.) wurden zwei weitere Themen von Seiten der GEW vorgebracht: Zum einen die Bedeutung und Sinnhaftigkeit des bestehenden Modells der Curricularnormwerte, welche die Betreuungsrelation von Professor*innen und Studierenden bemessen. Zum anderen die mit der neuen Fachschulverordnung für Ausbildungsgänge im Fachbereich Sozialwesen aufgekommene Frage, wie mit dem Mangel an Lehrkräften für die Erzieher*innenausbildung umzugehen sei. Der DGB unterstützt hierbei unsere GEW-Forderung der „Schaffung eines entsprechenden Studiengangs in Rheinland-Pfalz für das Lehramt an Berufsbildenden Schulen“ (Stellungnahme DGB vom 21.2.2020). Hierbei sei, so stellte sich im Gespräch heraus, auf den Erhalt pluraler Fachlichkeit ebenso zu achten wie auf regionale Zugänglichkeit für Studierende, um dadurch möglichst geringe Hürden und eine Optionsvielfalt zu gewährleisten. Minister Wolf nahm die Anregungen wohlwollend auf und sah dies als einen produktiven Beitrag für die Debatte an den Hochschulen an.

Da im Gespräch das Thema ‚Zukunftsvertrag Studium und Lehre stärken‘, der „dem wissenschaftlichen Nachwuchs stärken soll“ (Wolf) nur am Rande Erwähnung finden konnte, ist für April bereits erneut ein Fachgespräch geplant, welches die Fragen der Finanzierung des Hochschulbereichs und die Entfristung von Stellen zum Inhalt haben soll.

 

Foto und Text: Sina Fabian