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Massive Kritik aus Rheinland-Pfalz anlässlich der sozialunverträglichen Einführung des 49-Euro-Tickets

Gemeinsame Pressemitteilung
der Landesschüler*innenvertretung, des Landeselternbeirats sowie der GEW Rheinland-Pfalz:

Massive Kritik aus Rheinland‐Pfalz anlässlich der sozial-unverträglichen Einführung des 49‐Euro‐Tickets

Ab dem 1. Mai wird das lang ersehnte 49‐Euro‐Ticket eingeführt. Doch aus Rheinland‐Pfalz kommt nun deutliche Kritik zur sozialen Gerechtigkeit der Umsetzung und Verteilung. Zudem führt das Ticket zu einer Ungleichbehandlung, da es in Bezug auf Schüler:innen sowie Auszubildende vom Wohnort und der jeweiligen Landesregierung abhängig ist, ob sie es im Rahmen der Schülerbeförderung kostenlos erhalten. Ein landesweites Bündnis richtet sich nun gegen diese soziale Ungerechtigkeit.

„Es fängt schon damit an, dass das 49‐Euro‐Ticket nun die herkömmlichen Schulbeförderungstickets ersetzt. Alle Schüler:innen, die mehr als vier bzw. zwei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen, können sich über das Ticket freuen. Doch was ist mit den anderen? Auch die Schüler:innen der gymna­sialen Oberstufe und der Berufsschulen schauen hier leider erneut in die Röhre. Die Ungleichbehandlung, die dadurch entsteht, ist ein Schlag ins Gesicht für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Das 49‐Euro‐Ticket schafft mehr soziale Benachteiligung als gedacht und das ist inakzeptabel“, betont Pascal Groothuis, Landeschüler:innenvertreter von Rheinland‐Pfalz.

„Das 49‐Euro‐Ticket wäre eine Chance, die Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Stattdessen sind mit der geplanten Umsetzung Kinder und Jugendliche weiterhin vom sozialen und wirtschaftlichen Status ihrer Eltern abhängig. Eltern müssen weiterhin die Kosten für schulische Treffen bei Mitschüler:innen ‐ z. B. Vorbe­reitung von Referaten ‐ tragen bzw. die Kinder fahren. Darüber hinaus wird die Möglichkeit verspielt, Nachhaltigkeit zu forcieren: Wer als Kind den ÖPNV nicht nutzt, tut es als Erwachsener noch unwahr­scheinlicher bzw. hier könnten durch ein einheitlich zur Verfügung gestelltes Ticket grundlegende Verhal­tensweisen positiv geprägt werden. Zusätzlich hat Corona unbestreitbar gezeigt, dass für Heranwach­sende soziale Kontakte unabdingbar sind. Das Ticket für alle Schüler:innen sowie Auszubildende ist ein Kontrapunkt zur virtuellen ‚Un‘‐Realität“, hebt Kirsten Hillert, Landeselternsprecherin von Rheinland‐Pfalz, hervor.

Die GEW unterstützt das Anliegen der LSV und fordert, dass das 49€‐Ticket allen Schüler:innen im Land unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. „Die junge Generation soll teilhaben an der Mobilitätswende durch eine unbegrenzte Nutzungsoption des ÖPNV. Gerade nach der Corona‐Pandemie, während der die junge Generation die größten Opfer für die Gesellschaft gebracht hat, ist es nun erforderlich, dass wir den jungen Menschen Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben auch finanziell erleichtern", fordert Klaus‐Peter Hammer, Vorsitzender der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft in Rheinland‐Pfalz.

 

Bei Rückfragen steht Ihnen Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW Rheinland, gerne zur Verfügung:

 

E-Mail: klaus-peter.hammer(at)gew-rlp(dot)de     Mobil: 0151 52582408

 

 

Mainz, 27.04.2023

Kontakt
Klaus-Peter Hammer
Vorsitzender GEW Rheinland-Pfalz
Adresse Martinsstr. 17
55116 Mainz
Telefon:  06131 28988-0 (Zentrale)
Kontakt
Peter Blase-Geiger
Geschäftsführer GEW Rheinland-Pfalz
Adresse Landesgeschäftsstelle Mainz
Telefon:  06131 28988-15