Dem Warnstreikaufruf der Gewerkschaften ver.di und GEW werden heute nach Angaben der Gewerkschaften mehr als 10.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im ganzen Land folgen. Die Gewerkschaften haben alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei Bund und Kommunen aufgerufen, am Dienstag in Rheinland-Pfalz die Arbeit niederzulegen, nachdem die Tarifverhandlungen in Potsdam vergangene Woche noch nicht zu einem Ergebnis geführt hatten.
Die GEW hat landesweit die Beschäftigten in den kommunalen Kindertagesstätten zur Beteiligung an dem Warnstreik aufgerufen. Allein in den von der GEW organisierten Bussen werden nach Gewerkschaftsangaben fast 1.000 Erzieherinnen und Erzieher nach Mainz kommen, um dort gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen von der Gewerkschaft ver.di an einer Demonstration durch die Innenstadt und einer Kundgebung auf dem Jockel-Fuchs-Platz vor dem Rathaus teilzunehmen.
Die kommunalen Kitas in Ludwigshafen, Mainz und Kaiserslautern dürften nahezu komplett geschlossen bleiben, darüber hinaus viele Kitas in Mittelzentren und Ortsgemeinden im ganzen Land, teilweise würden Notdienste angeboten. Nach Angaben der GEW bleiben heute z.B. im Umkreis von Mainz die kommunalen Kitas in Wörrstadt oder Mommenheim geschlossen, im Donnersbergkreis z.B. in Eisenberg-Steinborn, Marnheim, Bischheim und Weierhof, in Kirchheimbolanden mindestens eine komplett. In der Vorderpfalz gibt es entsprechende Rückmeldungen aus Rheinzabern und Grünstadt, aus der Westpfalz von der Kita in Heltersdorf.
Im Raum Trier gibt es Rückmeldungen aus Wittlich, wo alle kommunalen Kitas schließen und rund 50 Erzieherinnen nach Mainz kommen wollen, oder aus Speicher mit rund 20 Beschäftigten, aus Konz, Wincheringen und Wellen. Auch die größte kommunale Kita in Trier, Trimmelter Hof, wird geschlossen bleiben.
Aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz liegen der GEW Meldungen aus Nassau vor, wo alle kommunalen Kita geschlossen bleiben, ebenso in Dattenberg, Bad Marienberg, Unnau, Münstermaifeld, Ochtendung, Büchenbeuren und Sohren. Aus Städten wie Andernach, Dierdorf oder Bad Kreuznach hat die GEW Streik- und Schließungsrückmeldungen aus jeweils mindestens einer kommunalen Kita erhalten. Laut GEW-Landesgeschäftsführer Udo Küssner sind die Erwartungen der Gewerkschaft, was die Streikbereitschaft der Erzieherinnen und Erzieher anbetrifft, nach den eingegangenen Rückmeldungen deutlich übertroffen worden. Er verweist darauf, dass aus dem Bereich der kommunalen Kindertagesstätten mit erheblich mehr Beteiligung zu rechnen sein werde, als der GEW durch die stichprobenhaften Abfragen bisher bekannt geworden ist. Die Eltern seien im Übrigen in allen Fällen rechtzeitig über die Schließung von Einrichtungen oder über Notdienste informiert worden.