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Koalitionsvertrag, Kita

GEW übt deutliche Kritik am Koalitionsvertrag der Landesregierung

Zur frühkindlichen Bildung finden sich mehr blasse Worte als konkrete Perspektiven

Die GEW kritisiert im von der Ampelkoalition unterzeichneten Koalitionsvertrag die Passagen bezüglich der frühkindlichen Bildung deutlich. Hinter gut gewählten Redewendungen des Vertragstextes verbergen sich weder Perspektiven des Aufbruchs noch Zukunftschancen, so die Bildungsgewerkschaft.

„Der Slogan der Landesregierung ‚Beste Bildung für alle Kinder‘ erscheint als Floskel, wenn keine konkreten Verbesserungen in den Kindertageseinrichtungen geplant sind“, erläutert die stellvertretende Landesvorsitzende Kathrin Gröning. Es sei offensichtlich, dass keine fortschrittlichen Ideen im Bereich der Bildung einfließen sollen, sondern die Landesregierung allein auf ein „Weiter so“ ihrer bisherigen Bildungspolitik setzt.

Das in der letzten Legislaturperiode verabschiedete Kita-Zukunftsgesetz kann nach Auffassung der GEW nicht herangezogen werden, um sich darauf auszuruhen. „In der Kita-Politik fehlt es der Landesregierung weiterhin an innovativen Impulsen, um dem Anspruch zeitgemäßer frühkindlicher Bildung gerecht zu werden“, so Gröning weiter.

Für die großen Herausforderungen und unverzichtbaren Aufgaben, die die Kindertagesbetreuung in Zukunft stemmen soll, braucht es nach Auffassung der GEW dringend Personalressourcen, die sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren. Die Bildungsgewerkschaft fordert insbesondere eine deutliche Erhöhung der Stunden für Leitungsaufgaben und finanzielle Unterstützung bei der Professionalisierung der Träger.

Für die GEW ist es darüber hinaus sehr bedauerlich, dass zwar schon in der abgelaufenen Legislaturperiode zugesagt wurde, im Land die Ausbildung für Lehrkräfte in sozialpädagogischen Fachschulen zu ermöglichen, dies aber im vorgelegten Koalitionsvertrag nicht berücksichtigt wurde.

 „Die Koalitionäre haben die Chance verpasst, die Qualität der frühkindlichen Bildung konsequent weiterzuentwickeln. Während der Fokus auf dem Ausbau der Betreuung liegt, ist eine Weiterentwicklung der Bildung im Bereich der Kindertageseinrichtungen nicht zu erkennen. Das kann nicht der Anspruch sein, wenn von ‚Bester Bildung für alle Kinder‘ gesprochen wird“, so Gröning, die selbst als Erzieherin in einer Kindertagesstätte tätig ist.

Die Bildungsgewerkschaft wertet den vorgelegten Koalitionsvertrag als enttäuschend für all diejenigen, die in der Praxis eine gute Bildung umsetzen möchten. Die GEW kündigt an, die frühkindliche Bildung in Rheinland-Pfalz weiterhin deutlich kritisch mitzugestalten.

Für Auskünfte steht zur Verfügung:
Ingo Klein
Gewerkschaftssekretär GEW
Tel.: 06131 28988-19

 

Kontakt
Ingo Klein
Gewerkschaftssekretär
Adresse Regionalbüro Süd, Mainz
Telefon:  06131 28988-19