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GEW fordert von Landesregierung eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Grund- und Förderschulleitungen

Seit Jahren spitzt sich die Überlastungssituation für Schulleitungen weiter zu, so dass die Alltagsaufgaben kaum noch noch zu bewältigen und Schulleitungsstellen immer schwieriger zu besetzen sind. Die AG Schulleitung der GEW Rheinland-Pfalz hat einen Forderungskatalog in einem offenen Brief an das Bildungsministerium aufgestellt. Die Landesregierung soll dafür sorgen, dass der Beruf einer Schulleiter:in wieder leistbar und attraktiv wird.

Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW
Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW

An die Bildungsministerin
Frau Dr. Stefanie Hubig
Ministerium für Bildung
Mittlere Bleiche 61
55116 Mainz

 

Offener Brief | Schulleitungen von Grund- und Förderschulen sind am Ende ihrer Leistungsfähigkeit

Sehr geehrte Frau Dr. Hubig,

die Situation für Grundschulleitungen sowie Förderschulleitungen ist nicht nur durch Corona extrem angespannt. Seit Jahren müssen wir feststellen, dass sich die Überlastungssituation für Schulleitungen immer weiter zuspitzt. Die Menge der Aufgaben, welche Schulleitungen zu bewältigen haben nimmt ständig zu, ohne dass es bisher eine entsprechende Entlastung geben würde.

Edoo.sys, die Mehrbelastung durch Corona, immens zunehmende Verwaltungsaufgaben, nichtzufrieden­stellende Unterstützung durch die ADD, Personalmangel sowie die Doppelbelastung von Schulleitung als Klassenleitung - um nur diese Beispiele zu benennen-, führen dazu, dass es immer schwieriger wird, die Alltags­aufgaben überhaupt noch zu bewältigen und Schulleitungsstellen zu besetzten.

Ebenfalls überlegen sich derzeit viele Schulleitungen, wie sie ihrer Aufgabe überhaupt noch gerecht werden können und ob sie ihr Amt niederlegen werden. Viele Schulleitungen sind ausgebrannt und werden durch ihren Beruf dauerhaft krank. Dies kann und darf nicht sein.

Dies alles sind deutliche und klare Alarmsignale. Immer mehr Schulleitungskolleg:innen äußern sich öffentlich und bringen ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck. Der Unmut ist groß. Es ist jetzt Zeit zu handeln. Diese Kolleg:innen vermissen im Ministerium mit Ihren Sorgen und Anliegen gehört und ernst genommen zu werden. Aber nicht nur das. In der Kommunikation fehlt Schulleitungen viel zu oft ein wertschätzender und vertrauens­voller Umgang. Dazu gehört auch, dass die Medien nicht weiterhin vor den Schulleitungen über Veränderungen informiert werden dürfen. Es muss endlich – wie schon 2020 versprochen – gehandelt werden und ent­sprechende Maßnahmen ergriffen werden, um eine erkennbare Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Grund- und Förderschulleitungen zu erreichen.

Die AG Schulleitung der GEW Rheinland-Pfalz hat folgende Forderungen an das Bildungsministerium:

  1. mehr Zeit für Schulentwicklung und pädagogische Aufgaben
  2. deutliche Erhöhung der Schulleitungspauschale
  3. jede Grund- und Förderschule braucht eine stellvertretende Schulleitung
  4. Schulen personell so ausstatten, dass Schulleitungen keine Klassenführung übernehmen müssen
  5. bessere Personalausstattung an Schulen
  6. endlich aktiv Verhandlungen über mehr Sekretariatsstunden mit den Schulträgern führen und sich an den Mehrkosten beteiligen
  7. Verwaltungsaufgaben reduzieren
  8. Bürokratie und Verwaltungsaufgaben an qualifizierte Schulverwaltungsfachkräfte an Grund- und Förderschulen übertragen
  9. ….

Sehr geehrte Frau Dr. Hubig,

Schulleitungen sind systemrelevant. Ohne engagierte und gute Schulleitungen funktionieren Schulen nicht. Sie können ihrem Bildungsauftrag nur nachkommen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Vor allem auch das Projekt „Schule der Zukunft“ kann nur gelingen, wenn Schulleitungen ausreichend Zeit und Ressourcen haben, dieses enorm wichtige Projekt anzugehen und sinnvoll zu gestalten.

Es ist dringend Zeit zu handeln. Wir fordern Sie und die Landesregierung dazu auf, die von uns geforderten Maßnahmen umzusetzen und dafür zu sorgen, dass der Beruf einer Schulleiter:in wieder leistbar und attraktiv wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Klaus-Peter Hammer

Merten Eichert

Thomas Feiten

Anjo Närdemann

Sabine Müller

Vorsitzender

AG Schulleitung

AG Schulleitung

AG Schulleitung

AG Schulleitung

 

Kontakt
Klaus-Peter Hammer
Vorsitzender GEW Rheinland-Pfalz
Adresse Martinsstr. 17
55116 Mainz
Telefon:  06131 28988-0 (Zentrale)