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Grundschulen

Die Probleme sind bekannt, die Lösungen sind bekannt, jetzt muss endlich gehandelt werden! Die Schülerinnen und Schüler werden in den Grundschulen in Rheinland-Pfalz entsprechend ihren individuellen Voraussetzungen beschult. Angesichts der heterogen zusammengesetzten Schülerschaft mit unterschiedlichen familiären und sozialen Hintergründen stellt dies eine große Herausforderung für die Schulen dar und ist ohne die notwendigen Rahmenbedingungen für die Grundschullehrkräfte nicht leistbar.

Die Ergebnisse von Bildungsvergleichen, eine nach wie vor bestehende Koppelung von Bildungserfolg und sozialer Herkunft, Belastungsanzeigen von Lehrkräften und ganzen Schulgemeinschaften machen deutlich, dass diese Rahmenbedingungen nicht gegeben sind.

„Die größte Belastung empfinden unsere Grundschulkolleg*innen, wenn unter dem ständigen Zeitmangel die Qualität ihres Unterrichts leidet und sie den unterschiedlichen Bedürfnissen ihrer Schüler*innen nicht mehr gerecht werden können“, stellt BPR-Kandidatin Elisabeth Ellenberger fest.

Die Lehrkräfte benötigen mehr Zeit um den Bedürfnissen der einzelnen Schüler*innen gerecht zu werden und je unterschiedlicher diese Bedürfnisse sind, umso mehr zusätzliche Zeit pro Klasse wird benötigt. Dies bedeutet, dass mehr grundständig ausgebildetes Personal eingestellt werden muss. An den Schwerpunktschulen, an Schulen im sozialen Brennpunkt oder mit hohem Migrationsanteil werden multiprofessionelle Teams benötigt. Die im Vergleich zu den anderen Schularten höchste Unterrichtsverpflichtung der Grundschullehrkräfte muss zugunsten von Team- und Kooperationsstunden gesenkt werden.

Auch wenn in Rheinland-Pfalz die durchschnittliche Klassengröße bei 18,5 Schüler*innen pro Klasse liegt, so ist die Klassengröße gerade in den großen Schulen und Schwerpunktschulen im sozialen Brennpunkt oft bei über 20 Schüler*innen. Hier muss entweder die Doppelzählung wieder eingeführt werden oder eine Deckelung der Schülerzahl bei unter 20 Kindern erfolgen.

Eine gute Unterrichtsqualität kann nur erreicht werden, wenn die Schüler*innen in Ruhe, planbar und kontinuierlich lernen können und nicht ständig wegen Regelungen zum Vertretungsbedarf gestört werden. Dies gelingt jedoch nur, wenn Schulen nicht mit einem strukturellen Defizit zurechtkommen müssen, sondern eine schulinterne Vertretung durch eine 110%ige Versorgung selbst regeln können. Klaus-Peter Hammer, Landesvorsitzender und HPR-Kandidat der GEW erklärt: „Seit Jahren kämpfen wir um die Erhöhung der Planstellen im Grundschulbereich, damit Doppelbesetzungen möglich sind und kurzfristige Vertretungen vor Ort geregelt werden können.“

Es wird immer schwieriger, im Grundschulbereich Bewerber für Schulleitungsstellen zu finden. Der finanzielle Anreiz ist minimal angesichts der Aufgabenfülle ohne nennenswerte Anrechnungsstunden; oft fehlt eine Konrektor*innenstelle oder ist nicht besetzt und an kleinen Grundschulen besteht die Doppelbelastung als Schulleiter*in eine Klassenleitung übernehmen zu müssen. „Corona hat die hohe Arbeitsbelastung an den Grundschulen noch verschärft. Der Verwaltungsaufwand für Schulleitungen stieg. Wir fordern die Erhöhung der Anrechnungspauschale für Schulleitungen“, stellt HPR-Kandidatin Christiane Grenda fest.

Der Lehrkräftemangel im Grundschulbereich kann nur beseitigt werden, indem die Attraktivität des Grundschullehramtes gesteigert wird. Wie es bereits in acht Bundesländern eingeführt wurde, fordert die GEW die Entlohnung nach A13 bzw. E 13.

Doch nicht nur personell sind die Grundschulen unterfinanziert. Dies ist ebenso im Bereich des Schulbaus und der fehlenden digitalen Infrastruktur festzustellen. Marode Schulhäuser, zu kleine Klassenzimmer, fehlende Gruppen- und Differenzierungsräume erschweren individuelles bzw. inklusives Lernen und Arbeiten und verhindern einen stressfreien, ruhigen Ganztagsunterricht.

Die Ausstattung mit den notwendigen Arbeitsmitteln und der entsprechenden digitalen Infrastruktur sollte in Grundschulen genauso normal sein, wie in allen anderen staatlichen Institutionen und nicht von der Finanzstärke des jeweiligen Schulträgers abhängen.

Die Probleme sind bekannt, die Lösungen sind bekannt, jetzt muss endlich gehandelt werden!

 

Für den Hauptpersonalrat kandidieren

v.l.n.r.: Bettina Schneider-Stranksy, Christiane Grenda, Merten Eichert, Sabine Müller, Klaus-Peter-Hammer, Ursula Grünewald, Christian Gerteis, Lena Jackwerth, Stephanie Langer

Für den Bezirkspersonalrat kandidieren

v.l.n.r.: Carmen Zurheide, Elisabeth Ellenberger, Christian Gerteis, Kathryn Annemaier, Heike Kugler, Andrea Neßbach, Antje Jindra, Mirjam Gallmann, Thomas Neu