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Tarifvertrag Gesundheitsschutz

4.000 Pädagoginnen und Pädagogen in Berlin im Warnstreik

Bereits zum achten Mal sind Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen für kleinere Klassen und einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz auf die Straße gegangen.

Lehrkräftestreik der GEW Berlin für kleinere Klassen und einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz am 7. Februar 2023 in Berlin (Foto: transitfoto.de).

Wenige Tage vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus macht die GEW Berlin nochmal Druck für einen Tarifvertrag Gesundheitsschutz, dessen wichtigstes Ziel kleinere Klassen sind. Rund 4.000 Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen gingen dafür am Dienstag in den Warnstreik, am Mittwoch sind weitere Proteste geplant.

Die Streikenden fordern, das Verhältnis von Schülerinnen und Schülern zu Lehrkräften und damit die Klassengröße an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen verbindlich zu regeln. Ziel ist es, Pädagoginnen und Pädagogen zu entlasten.

„Alle drei Koalitionsparteien haben die Forderung nach kleineren Klassen in ihre Wahlprogramme geschrieben. Passiert ist bisher nichts.“ (Tom Erdmann)

„Wir streiken heute zum achten Mal in wenigen Monaten und unser Arbeitgeber, Finanzsenator Daniel Wesener, hat es bisher nicht für nötig gehalten, mit uns in ein Gespräch zu gehen“, kritisierte der GEW-Landesvorsitzende Tom Erdmann. „Alle drei Koalitionsparteien haben die Forderung nach kleineren Klassen in ihre Wahlprogramme geschrieben. Passiert ist bisher nichts. Wir erwarten konkrete politische Handlungsvorschläge und einen Tarifvertrag.“

„Gute Arbeitsbedingungen sind das wirksamste Mittel gegen den Lehrkräftemangel.“ (Anne Albers)

Die Leiterin des Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers, sagte, der Krankenstand und die hohe Teilzeitquote seien auch ein Ergebnis der schlechten Arbeitsbedingungen. „Gerade angesichts des Lehrkräftemangels brauchen wir wirksame Instrumente, um einer weiteren Verschlechterung unserer Arbeitsbedingungen etwas entgegensetzen zu können. Gute Arbeitsbedingungen sind das wirksamste Mittel gegen den Lehrkräftemangel.“ 

Der zweitägige Warnstreik startete am Dienstag mit einer Demo vom S-Bahnhof Friedrichstraße und einer zentralen Kundgebung vor dem Roten Rathaus. Für den zweiten Streiktag am Mittwoch sind dezentrale Aktionen in allen Bezirken geplant. 

Aufgerufen sind die tarifbeschäftigten Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und -pädagogen sowie Schulpsychologinnen und -psychologen an den staatlichen Schulen des Landes Berlin, die unter den Geltungsbereich des TV-L fallen. Die GEW Berlin fordert seit Juni 2021 Verhandlungen über einen TV Gesundheitsschutz.