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Frühkindliche Bildung

GEW will Sprach-Kitas retten

Das Bundesprogramm "Sprach-Kitas" steht vor dem aus. Die GEW Rheinland-Pfalz befürchtet fatale Folgen für die frühkindliche Sprachbildung und fordert unverzüglich eine eindeutige Bestandsgarantie für das Bundesprogramm, da Spracherwerb das Grundgerüst jeglicher Bildung ist.

Pressemitteilung der GEW

GEW: Sprach-Kitas retten! Keine Einsparungen auf Kosten der frühkindlichen Bildung!

Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ steht vor dem Aus. Die GEW Rheinland-Pfalz befürchtet fatale Folgen für die frühkindliche Sprachbildung.

„Es ist völlig unverständlich, dass die Sprach-Kitas gerade jetzt dem Rotstift des Bundes zum Opfer fallen sollen“ äußert Kathrin Gröning, die stellvertretende Landesvorsitzende der GEW, ihr Unverständnis über die fehlende Perspektive für die Kitas. Es würde ein funktionierendes Programm geopfert, ohne dass eine Alternative dafür geschaffen wurde, ergänzt die Erzieherin.

Gerade in Zeiten der Krise braucht es verlässliche Zusicherungen an die Kita-Praxis, die an allen Ecken und Enden überlastet ist, resümiert die GEW.

Am heutigen Mittwoch wird im Bundestag der Haushalt des Bundesfamilienministeriums besprochen. Dabei ist ein wesentlicher Haushaltsposten bislang völlig ungeklärt und löst nicht nur bei der Opposition, sondern auch bei den Landesparlamenten Unverständnis aus: Das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ steht vor dem Aus. Ziele des Programms sind die Förderung der frühkindlichen Sprachbildung in den teilnehmenden Einrichtungen, das Gestalten von Inklusion und die Zusammenarbeit mit Familien. Dafür arbeiten in den Kitas speziell ausgebildete Sprachbeauftragte. Sie unterstützen die Kita-Teams bei der qualitativen Weiterentwicklung der konzeptionellen Arbeit.

Wurde im Koalitionsvertrag der Berliner Ampelregierung im vergangen Jahr noch eine Verstetigung des Bundesprogramms vereinbart, fehlen nun im Haushalt die entsprechenden finanziellen Mittel. Für die GEW Rheinland-Pfalz ist dies nicht nachzuvollziehen und sie unterstützt die Kampagne „Sprach-Kitas retten!“, welche durch ein breites Bündnis von Gewerkschaften, zahlreichen Kita-Trägern, Fachkräften und Eltern getragen wird. „Der Ärger in den Einrichtungen ist groß. Die Beschäftigten in den am Projekt beteiligten Kitas werden im Regen stehen gelassen.“, führt Kathrin Gröning aus. Zwar wurden nach ersten Protesten gegen die Streichung des Bundesprogramms hektisch Übergangslösungen angekündigt, bislang ist allerdings keineswegs klar, wie es ab Januar 2023 weitergehen soll.

Für die engagierten Fachkräfte des Bundesprogramms bedeutet dies nun, dass sie sich arbeitssuchend melden müssen. Im schlimmsten Fall verlassen sie das Berufsfeld gänzlich und stehen angesichts des eklatanten Fachkräftemangels dem Arbeitsfeld Kita nicht mehr zur Verfügung. „Die sogenannten „Sprach-Expert:innen“ sind in der Regel höher eingruppiert als andere pädagogische Fachkräfte in den Kitas. Dies lässt sich durch die Erwartungen und Aufgaben tariflich begründen. Ein Wechsel auf eine Stelle als pädagogische Fachkraft in den Einrichtungen ist demnach immer auch mit einem Einkommensverlust verbunden.“, erläutert Gröning.

Kitas, Beschäftigte und Familien brauchen verlässliche Perspektiven. Daher fordert die GEW Rheinland-Pfalz unverzüglich eine eindeutige Bestandsgarantie für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“. „Spracherwerb ist das Grundgerüst jeglicher Bildung. Daran auf Kosten der Kinder zu sparen ist unverantwortlich.“, so Gröning abschließend.

Bei Rückfragen steht Ihnen die stellvertretende Landesvorsitzende Kathrin Gröning zur Verfügung unter:
E-Mail: kathrin.gröning@gew-rlp.de | Mobil: 0151 17267950

 

Mainz, 19.10.2022

Kontakt
Ingo Klein
Gewerkschaftssekretär
Adresse Regionalbüro Süd, Mainz
Telefon:  06131 28988-19
Kontakt
Kathrin Gröning
Stellvertretende Vorsitzende GEW Rheinland-Pfalz
Mobil:  0151 17267950