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Weltkindertag 2024

Kinder haben ein Recht auf gute Bildungschancen

Zum Weltkindertag steht für uns das Recht eines jeden Kindes auf gute Bildung im Mittelpunkt. Frühkindliche Bildung ist entscheidend für den späteren Bildungserfolg, doch nicht alle Kinder profitieren davon gleichermaßen.

Foto: GEW / Shutterstock
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Laut Ländermonitor Frühkindliche Bildung 2023 besuchen 99 Prozent der Kinder ohne Migrationshintergrund zwischen drei und sechs Jahren eine Kita, aber nur 81 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund. Diese Zahlen sind alarmierend. Sie zeigen, dass der Zugang zu frühkindlicher Bildung noch immer ungleich verteilt ist. Dabei ist klar: Frühkindliche Bildung und Betreuung in Kitas sind entscheidend für Chancengleichheit und den späteren Bildungserfolg. Kinder, die von Beginn an von einer alltagsintegrierten Sprachbildung und -förderung profitieren, haben bessere Startbedingungen.

Wir setzen uns dafür ein, dass alle Kinder, unabhängig von ihrer Herkunft, Zugang zu frühkindlicher Bildung erhalten. Dafür müssen niedrigschwellige Unterstützungsmöglichkeiten für Familien bei der Kitaplatzsuche angeboten werden und Projekte wie die Kita-Lotsen weiter ausgebaut werden.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat in seiner Regierungserklärung am 18. September 2024 neue Maßnahmen vorgestellt, um vor allem Kindern mit Sprachdefiziten einen besseren Start zu ermöglichen. Doch die geplante „Sprachoffensive“, die verpflichtende Sprachtests ab dem Alter von viereinhalb Jahren einführt und den Besuch der Kita für mindestens 15 Stunden pro Woche vorsieht, verfehlt aus unserer Sicht dieses Ziel. Sprachtests, wie sie in der aktuellen „Sprachoffensive“ der Landesregierung vorgeschlagen werden, sind aus unserer Sicht nicht der richtige Weg. Solche Tests sind oft unzuverlässig, setzen Kinder unter Druck und ändern nichts an der eigentlichen Ausgangslage. Zudem ist wissenschaftlich erwiesen, dass Sprachbildung in erster Linie Beziehung und Bindung voraussetzt. Ein angeordneter Kita-Besuch von 15 Stunden in der Woche kann dies nicht leisten und ist wohl eher symbolisch zu verstehen.

Wir fordern, dass statt symbolischer Einzelaktionen ein wissenschaftlich begründetes Vorgehen Handlungsgrundlage von Entscheidungen in der Bildungspolitik sein muss. Dazu gehört, dass Investitionen in Kitas Priorität haben müssen. Rheinland-Pfalz braucht mehr qualifizierte Fachkräfte, um allen Kindern – unabhängig von ihrer Herkunft – eine gerechte Bildungschance zu ermöglichen. Der Weltkindertag erinnert uns daran, dass das Recht auf Bildung ein universelles Recht ist. Es ist die Verantwortung der Politik, dieses Recht in die Tat umzusetzen und allen Kindern den bestmöglichen Start ins Leben zu bieten.

Kontakt
Kathrin Gröning
Vorsitzende GEW Rheinland-Pfalz
Mobil:  0151 17267950