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Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK)

Das wird eine große Herausforderung!

Viele Tausend Kinder und Jugendliche fliehen aus der Ukraine auch nach Deutschland. Wie können Schulen diese Herausforderung meistern? Eine Einschätzung zu den Vorschlägen der KMK.

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„Bildung kann nicht warten,“ sagte GEW-Chefin Maike Finnern mit Blick auf geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine. Wie können Schulen diese Herausforderung meistern?

Auch wenn es aktuell keine verlässlichen Angaben darüber gibt, wie viele Kinder und Jugendliche vor Krieg und Zerstörung auch nach Deutschland fliehen, so steht für die GEW und die Bildungsgewerkschaften im dbb beamtenbund und tarifrunion fest, dass die nächsten Zeit „eine große Herausforderung“ wird, wie die Gewerkschaften am Freitag mit Blick auf die Ergebnisse der Sitzung der Kultusministerkonferenz (KMK) in Lübeck gemeinsam erklärten. Die Bildungsgewerkschaften begrüßten darin die Pläne der KMK, schnell Bildungsangebote für geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine zu schaffen. Sie machten aber auch klar, was jetzt dringend nötig ist.

Nach fast zwei Jahren arbeiten in der Corona-Pandemie sind viele Lehrerinnen und Lehrer aber erschöpft und am Limit ihrer Kräfte.“

„Bund, Länder und Kommunen müssen den Schulen nun aber auch zügig und unbürokratisch Unterstützung anbieten. Um die aktuelle Herausforderung meistern zu können, bedarf es unter anderem zusätzlicher finanzieller und personeller Ressourcen für die Schulen,“ heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Die Lehrkräfte in Deutschland hätten seit 2015 zwar viele Erfahrungen mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen gemacht und seien grundsätzlich gut vorbereitet auf solche Situationen. GEW und dbb-Bildungsgewerkschaften erklärten zugleich: „Nach fast zwei Jahren arbeiten in der Corona-Pandemie sind viele Lehrerinnen und Lehrer aber erschöpft und am Limit ihrer Kräfte.“

Nach der Einschätzung der Bildungsgewerkschaften brauchen die Schulen deshalb nun mehr denn je die volle politische Unterstützung. „Es bedarf multiprofessioneller Teams sowie zusätzlichen Personals für die Errichtung von Willkommens-, Übergangs- und Vorbereitungsklassen und angemessener Räumlichkeiten“, so GEW und dbb-Gewerkschaften. Zudem bedarfe es umfangreicher Angebote für die Beschäftigten, um mit den Traumata der Geflüchteten in angemessener Weise umgehen zu können, sowie zusätzlicher Lehrkräfte für ‚Deutsch als Zweit-/Fremdsprache‘ (DaZ/DaF) und herkunftssprachlicher Fachkräfte. Eine Einbindung von geflüchteten pädagogischen Fachkräfte begrüßten die Bildungsgewerkschaften grundsätzlich. Wichtig sei aber, ihnen zielgruppengerechte Unterstützung und verlässliche Perspektiven zu bieten.