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Tarifrunde TV-L 2021

„Verantwortungsvoller Abschluss in schwieriger Corona-Zeit“

Der Tarifstreit ist nach langwierigen Verhandlungen beendet: Die Beschäftigten bekommen 1300 Euro steuer- und abgabefrei als Corona-Sonderzahlung. Die Gehälter steigen ab Dezember 2022 um 2,8 Prozent.

Als „verantwortungsvollen Abschluss in schwieriger Corona-Zeit“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) das Ergebnis der Tarifverhandlungen bezeichnet. Der Tarifabschluss sieht eine steuer- und sozialabgabefreie Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1300 Euro bis März 2022 sowie 2,8 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Dezember kommenden Jahres vor. Die Vertragslaufzeit beträgt 24 Monate.

Für während der Corona-Pandemie besonders belastete Beschäftigungsgruppen im Gesundheitsbereich wurden höhere Zulagen vereinbart. Die Arbeitgeber haben zudem eine Gesprächszusage über die Beschäftigungsbedingungen für studentische Hilfskräfte gegeben.

„Die Arbeitgeber waren aber leider nicht bereit, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in der Corona-Krise gerecht zu werden.“ (Maike Finnern)

„Mit Blick auf die aktuelle Pandemie-Situation ist der Abschluss zu vertreten“, erklärte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern. „Viele Beschäftigte haben genau so wie wir mehr erwartet. Die Arbeitgeber waren aber leider nicht bereit, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in der Corona-Krise gerecht zu werden“, sagte Finnern am Montag nach dem Ende der Verhandlungen in Potsdam.

Schlechtere Eingruppierung abgewehrt

Zusätzlich zu den Gehaltserhöhungen haben die Gewerkschaften die Hauptforderung der Arbeitgeber abgewehrt, durch Zerstückelung von Arbeitsabläufen eine schlechtere Eingruppierung vieler Beschäftigter durchzusetzen. Die Arbeitgeber wollten damit erreichen, dass sie Beschäftigte  künftig niedriger in das Tabellensystem des Gehaltstarifvertrages eingruppieren können. Dafür hatten sie dem Thema „Arbeitsvorgang“ höchste Priorität gegeben.

„Dass die Gewerkschaften das abwehren konnten, ist ein Erfolg, weil damit der Einsturz einer der Säulen der Tarifarchitektur verhindert worden ist. (Maike Finnern)

Hinter dem Begriff verbergen sich Mechanismen, nach denen Beschäftigte in das Tabellensystem des Gehaltstarifvertrages einsortiert werden. Finnern: „Dass die Gewerkschaften das abwehren konnten, ist ein Erfolg, weil damit der Einsturz einer der Säulen der Tarifarchitektur verhindert worden ist.“

Die Kernpunkte des Tarifabschlusses:

  • Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1.300 Euro bis März 2022, steuer- und sozialabgabenfrei
  • 2,8 Prozent mehr Gehalt ab dem 1. Dezember 2022
  • Gesprächszusage über Beschäftigungsbedingungen für studentische Hilfskräfte
  • Höhere Zulagen für während der Corona-Pandemie besonders belastete Beschäftigtengruppen im Gesundheitsbereich 
  • Vertragslaufzeit: 24 Monate

Der Tarifabschluss 2021 gilt für rund 1,2 Millionen Angestellte im öffentlichen Dienst der Länder. Die Gewerkschaften verlangen, dass das Tarifergebnis zeit- und wirkungsgleich auf die Bezüge der rund 1,3 Millionen Beamtinnen und Beamten sowie die rund eine Million Versorgungsempfängerinnen und -empfänger übertragen wird.

Ver.di hat gegenüber der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) die Verhandlungsführerschaft für die DGB-Gewerkschaften GEW, GdP und IG BAU sowie die dbb tarifunion.