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Nationale Weiterbildungsstrategie wird fortgesetzt

„Es bleibt noch einiges zu tun“

Die Bundesregierung und die Sozialpartner haben die Weiterführung der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) mit einem Updatepapier verankert. Die GEW begrüßt das und will den Prozess weiter aktiv vorantreiben.

(Foto: Pixabay.com/CCO)

Am 27.09.2022 haben die Bundesregierung und die Sozialpartner die Weiterführung der Nationalen Weiterbildungsstrategie (NWS) in einem Updatepapier verankert. Die Gewerkschaften sehen ihre Ziele größtenteils aufgenommen. Die GEW ist einer von 17 Partnern und wird sich in den Arbeitsgruppen intensiv am Prozess der nächsten Jahre beteiligen.

„Wir brauchen eine neue Weiterbildungskultur und gute Arbeit für das Weiterbildungspersonal.“ (Ralf Becker)

„Es ist richtig, dass die Nationale Weiterbildungsstrategie weitergeführt wird“, so Ralf Becker, GEW Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung. „Schließlich bleibt noch einiges zu tun: Die Infrastruktur der Weiterbildung ist unsystematisch und durch einen Dschungel von Zuständigkeiten geprägt. Es braucht politische Entscheidungen, die der Vielfalt der Herausforderungen in der Weiterbildung gerecht werden. Wir brauchen eine neue Weiterbildungskultur und gute Arbeit für das Weiterbildungspersonal. Die NWS kann eine wichtige Grundlage auf dem Weg zu einem echten Bundesweiterbildungsgesetz – wie es die GEW und auch die OECD bereits fordern – sein“.

Allgemeine Weiterbildung aufgenommen

Besonders begrüßt die GEW, dass auch die allgemeine Weiterbildung – zusammen mit der beruflichen Weiterbildung – zukünftig in der Nationalen Weiterbildungsstrategie behandelt wird. Diese Forderung hatte die GEW bereits 2019 bei der Einführung der NWS gestellt.

GEW kämpft für gute Arbeitsbedingungen

Die GEW kritisiert, dass politisch gesetzte Regelungen der letzten Jahrzehnte dazu geführt haben, dass die öffentlich-geförderte Weiterbildung inzwischen ein Niedriglohnsektor ist. Atypische sowie sachgrundlose befristete Beschäftigungsverhältnisse, besonders beim pädagogischen Personal sind eher die Regel. „Wir werden uns in der Arbeitsgruppe „Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen des Weiterbildungspersonals“ dafür einsetzen, dass diese politisch gesetzten Regelungen revidiert werden und gute Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen mithilfe von Instrumenten wie Tarifverträgen oder tarifvertraglich gleichwertigen Richtlinien mit Orientierung an den TVöD verankert werden“, sagte Ralf Becker.

Hintergrund

Die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) wurde im Juni 2019 durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi), die Bundesagentur für Arbeit, drei Fachminister:innenkonferenzen der Länder (ASMK, KMK und WMK) sowie Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände gestartet. Im Juni 2021 ist ein Umsetzungsbericht erschienen. Seitdem arbeiteten die Sozialpartner an einem Updatepapier, das am 27.09.2022 erschienen ist. Die darin vorgesehenen neuen Arbeitsgruppen werden voraussichtlich Ende des Jahres ihre Arbeit aufnehmen.