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Tarifrunde Sozial- und Erziehungsdienst

Warnstreik mit Kundgebung in Idar-Oberstein

Mit einem erneuten Warnstreik erhöhte heute die GEW Rheinland-Pfalz den Druck auf die kommunalen Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst. Auf einem Demonstrationszug brachten gut 200 Streikende aus Kitas und anderen Einrichtungen des So­zial- und Erziehungsdienstes ihren Unmut über die festgefahrenen Verhandlungen zum Ausdruck.

Völliges Unverständnis für die Blockadehaltung der Arbeitgeberseite zeigte die eigens aus Berlin angereiste Doreen Siebernik, Leiterin des Organisationsbereich Jugendhilfe und Sozialarbeit der GEW-Bundesebene: „Das System Kita mit den anderen Bildungseinrichtungen der Ju­gendhilfe und Sozialarbeit steht mit dem Rücken an der Wand. Jedoch ducken sich die Arbeitgeber weg und stehlen sich aus ihrer Verantwortung. Die Aufwertung der Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst so­wie deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen sind mehr als überfällig. Alle Kinder haben ein Recht auf gute Bildung – von Beginn an. Die Bedingungen müssen stimmen und der Beruf muss eine deutlich höhere Wertschätzung und Anerkennung erfahren. Wenn nicht endlich gehandelt wird, wird sich die Situ­ation für alle auf unzumutbare Weise verschärfen.“

Kathrin Gröning, stellvertretende Landesvorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz und selbst als Erzieherin in einer Kita tätig, ergänzt: „Im gesamten Sozial- und Erziehungsdienst haben wir einen erheblichen Fachkräf­temangel. Im Bereich der Kindertagesstätten wird dieser besonders sichtbar, wenn Betreuungsplätze nicht belegt werden können und Öffnungszeiten gekürzt werden müssen. Ohne eine deutliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der Bezahlung bleiben diese Berufe unattraktiv und wir werden auf lange Sicht mit eingeschränkten und qualitativ fragwürdigen Angeboten leben müssen.“

Der Vorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz, Klaus-Peter Hammer, wies darauf hin, dass es mit der Tarifrunde um die Eingruppierung im Sozial- und Erziehungsdienst um die Korrektur eines ungerechten Lohngefüges gehe. „Menschen in sozialen Berufen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten, werden deutlich benachtei­ligt. Daran muss sich dringend etwas ändern, sonst gehen die systemrelevanten Bildungsbereiche dem­nächst sinnbildlich den Bach runter“, so Hammer abschließend.

Die Gewerkschaften verhandeln seit dem 25. Februar 2022 mit der Vereinigung der kommunalen Arbeit­geberverbände (VKA) über die Weiterentwicklung der Sonderregelungen und der Tätigkeitsmerkmale für den Sozial- und Erziehungsdienst im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).

Auch die zweite Tarifverhandlungsrunde für die rund 330.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungs­dienst ging am Dienstag, 22. März 2022, ohne Ergebnis zu Ende.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen hatte die GEW ihre Mitglieder im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst nun nach dem eindrucksvollen Warnstreik am 31. März 2022 in Mainz zu einem weiteren regionalen Warnstreik aufgerufen.

 

 

 

Kontakt
Ingo Klein
Gewerkschaftssekretär
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Kontakt
Kathrin Gröning
Stellvertretende Vorsitzende GEW Rheinland-Pfalz
Mobil:  0151 17267950