Zum Inhalt springen

GEW und Koblenzer Studierende im Wissenschaftsministerium

2.500 Unterschriften für Aufwertung der Grundschulbildung übergeben

Die GEW kritisiert seit Längerem eine mangelhafte personelle Ausstattung der Grundschulbildung am Uni-Standort Koblenz und sieht die Qualität der Ausbildung in Gefahr. Im Rahmen einer gemeinsamen Aktivität mit den Studierenden hatte die GEW deshalb in den letzten Wochen auf dem Campus in Koblenz rund 2.500 Unterschriften für mehr Personal und eine bessere Ausstattung der Grundschulbildung gesammelt. Die Unterschriftenlisten wurden jetzt im Mainzer Wissenschaftsministerium übergeben.

v.l.: Johannes Kalowsky, Klaus-Peter Hammer, Hartmut Bernd, Hans Seus, Stephanie Zimon, Mathis Zang

Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW Rheinland-Pfalz, sprach anlässlich der Übergabe von einer „schwierigen Situation“ der Grundschulbildung in Koblenz und sieht „massiven Handlungsbedarf“. Der GEW-Vorsitzende verlangt eine bessere finanzielle Grundausstattung der Hochschule und sieht dabei neben der Verstetigung von Bundesmitteln aus dem Hochschulpakt auch das Land in der Pflicht, das weitere Mittel aus eigenem Haushalt beisteuern soll. „Aktuell geht es uns darum, dass zurzeit nicht besetze Professor*innenstellen umgehend wiederbesetzt werden, damit wenigstens der Status Quo gesichert bleibt. Andererseits müssen aber auch zusätzliche Stellen für   Professor*innen in der Grundschulbildung geschaffen werden, sagte Hammer, „damit ein Grundschulstudium in Koblenz ruhigen Gewissens empfohlen werden kann.“

Unterstützt wurde der Gewerkschaftsvorsitzende von Stephanie Zimon und Mathis Zang, die für die Koblenzer Studierenden an dem Gespräch im Ministerium teilnahmen. Zimon verwies darauf, dass insbesondere in den Bereichen Anfangsunterricht Mathematik, Englisch in der Grundschule und Migrationspädagogik Stellen fehlten. Dadurch müssten Studierende Abstriche bei der Qualität der Ausbildung in Kauf nehmen. Zang berichtete, dass Berufsanfänger*innen sich von der Uni nicht ausreichend auf ihren Beruf vorbereitet fühlten, dies gelte beispielweise für die Themen Heterogenität im Unterricht und Migration. Der angehende Lehrer verwies in diesem Zusammenhang auch auf die große Bedeutung von Didaktik im Bereich der Grundschulbildung und ein fehlendes Studienangebot im Bereich der Mathematik.

Die GEW hat gegenüber dem Ministerium, das in dem Gespräch von Hans Seus und Hartmut Bernd von der Abteilung Hochschulen vertreten gewesen ist, auch die Situation des Mittelbaus in der Grundschulbildung in Koblenz problematisiert. Johannes Kalowsky, Vorsitzender des GEW-Kreises Koblenz-Mayen, berichtete aus einem Gespräch mit Beschäftigten im Mittelbau, die von überlaufenen Seminaren, hohen Korrekturzahlen bei Klausuren und einer exorbitant starken Belastung durch Prüfungen betroffen seien. Eine notwendige individuelle Betreuung von Studierenden könne in der Folge so gut wie nicht stattfinden. Ein sehr hoher Anteil befristeter Stellen und die damit verbundene fehlende Arbeitsplatzsicherheit würden sich ebenfalls negativ auswirken.

Die Ministeriumsvertreter, die sich während des einstündigen Gesprächs nicht nur als ausgesprochen fachkundig, sondern auch als offene und interessierte Zuhörer zeigten, erklärten, dass im Rahmen bestehender Haushaltsmittel bereits intensiv daran gearbeitet werde mehr Dauerbeschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Darüber hinaus sagten sie zu, die von der GEW und den Studierenden vorgetragenen Sachverhalte mitzunehmen. Eine Rolle soll dann auch die Stärkung der Uni Koblenz spielen, die ja im Rahmen einer Strukturreform eigenständig werden soll. Aus Sicht der GEW gehört zu einer Stärkung auf jeden Fall dazu, dass die Lehrkräftebildung ausgebaut wird. Die GEW will dran bleiben und nach der Sommerpause erneut das Gespräch mit dem Ministerium suchen.