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GEW: „Postdocs berechenbare Perspektiven geben!“

Bildungsgewerkschaft zum heutigen Austausch im Bundesforschungsministerium

Berlin/Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) aufgefordert, Postdocs mit der geplanten Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG) berechenbare Perspektiven zu eröffnen. „Die Qualifizierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ist mit der Promotion abgeschlossen. Das zeigt sich schon daran, dass die Promotion sowohl im Deutschen als auch im Europäischen Qualifikationsrahmen die höchste Qualifizierungsstufe ist. Wenn eine Hochschule oder Forschungseinrichtung Postdocs beschäftigten möchte, muss sie ihnen daher entweder Dauerstellen oder eine Entfristungszusage für den Fall anbieten, dass vorher vereinbarte Entwicklungsziele in Forschung und Lehre erreicht werden“, sagte Andreas Keller, stellvertretender GEW-Vorsitzender und Hochschulexperte, während des Austausches zum Thema am Donnerstag im Berliner Sitz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

„Es ist erfreulich, dass die Ministerin ihre am 17. März veröffentlichten Eckpunkte für eine WissZeitVG-Novelle heute zur Diskussion stellt. Jetzt kommt es darauf an, nicht zurück zu rudern, sondern die Eckpunkte zu einer konsequenten Reform weiterzuentwickeln, die für Dauerstellen für Daueraufgaben, berechenbare Karrierewege, Mindestvertragslauzeiten für Zeitverträge und verbindliche Nachteilsausgleiche sorgt. Darüber hinaus muss die Tarifsperre, die Gewerkschaften und Arbeitgebern verbietet, bessere Befristungsregelungen auszuhandeln, endlich aus dem Gesetz gestrichen werden“, mahnte Keller.

„Bildungs- und Wissenschaftspolitik ist weitgehend Ländersache, aber für das Arbeitsrecht und damit das WissZeitVG hat der Bund unbestreitbar die Gesetzgebungskompetenz. Ich appelliere an Regierung und Parlament, diese Gestaltungsmöglichkeit zu nutzen, um eine Entfristungsoffensive in der Wissenschaft auszulösen. Gute Wissenschaft und gute Arbeiten sind zwei Seiten einer Medaille. Packen Sie es an, Frau Ministerin“, betonte der GEW-Hochschulexperte.

Info: Der heutige Austausch im BMBF kann ab 10 Uhr im Livestream verfolgt werden.

Die GEW hatte bereits im September 2022 einen vollständigen Gesetzentwurf für die Weiterentwicklung des WissZeitVG zu einem Wissenschaftsentfristungsgesetz vorgelegt.

Kontakt
Ulf Rödde
Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, Pressesprecher / Redaktionsleiter E&W
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