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Mitgliederbefragung zu Anforderungen an Schulen

Studie stützt GEW-Forderung nach JA13 für alle

Eine Studie des Institutes für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES Berlin) unterstützt die Kernforderung der JA13-Kampagne, dass die Arbeit von Grundschullehrkräften gleichwertig sei und damit gleich bezahlt werden müsse.

Besonders in den Dimensionen Wissen und Können und in psychosozialer Hinsicht sind Grundschullehrkräfte laut Studie enorm gefordert. (Foto: Dominik Buschardt)

Die Tätigkeit von Lehrkräften an verschiedenen Schulformen ist andersartig, aber gleichwertig – und sollte daher auch gleich entlohnt werden. Das lässt sich aus einer von der GEW beauftragten, arbeitswissenschaftlichen Studie des Instituts für empirische Sozial- und Wirtschaftsforschung (INES Berlin) schlussfolgern. Damit wird nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft die Kernforderung der JA13-Kampagne – gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit – empirisch fundiert bestätigt. „Die Ergebnisse unserer Mitgliederbefragung zeigen, dass die Anforderungen an Lehrkräftetätigkeiten gleich hoch und gleich viel wert sind, und deshalb auch die gleiche Eingangsbesoldung angemessen ist“, betonte GEW-Vorstandsmitglied und Frauenpolitikexpertin Frauke Gützkow.

Antworten von 8.000 aktiven Lehrkräften

Das INES Berlin untersuchte die Frage der Gleichwertigkeit von Lehrtätigkeiten in vier Bereichen: 

  1. Wissen und Können,
  2. psychosoziale Anforderungen,
  3. Anforderungen an Verantwortung sowie
  4. physische Anforderungen

Dazu wurden im Sommer 2021 rund 15.000 GEW-Mitglieder repräsentativ befragt. Die Antworten von etwa 8.000 aktiven Lehrkräften gingen in den Index für Gleichwertigkeit von Tätigkeiten ein. Per Paarvergleich wurden die verschiedenen Kriterien miteinander verglichen und so gewichtet, dass ein Gesamtindex entstand. 

Besonders gefordert sind Grundschullehrkräfte der Untersuchung zufolge bei den psychosozialen Anforderungen, gefolgt von dem Bereich Wissen und Können. Überdurchschnittlich stark gefordert sind Grundschullehrkräfte konkret in ihrer Kooperationsfähigkeit, ihrem Einfühlungs- und Überzeugungsvermögen sowie durch psychosoziale Belastungen. Deutlich wurden auch höhere Anforderungen für Grundschullehrkräfte  in den Bereichen „Bewältigen von Arbeitsunterbrechungen“ und „Ununterbrochene Aufmerksamkeit und Konzentration“.

„Jede Lehrkräftegruppe hat ihre Stärke und ist in vielfacher Hinsicht gefordert, wobei sich die Anforderungen nach Schulstufen und Schulformen unterscheiden.“

Auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe I, die ebenfalls in vielen Ländern ganz oder teilweise noch nach A12/E11 entlohnt werden, bewältigen hohe Anforderungen und sind mit hohen Belastungen konfrontiert. Unterdessen weisen Vollzeitlehrkräfte an Gymnasien und solche mit überwiegender Tätigkeit in der Sekundarstufe II die höchste tatsächliche Gesamtarbeitszeit auf. Sie benötigen mehr Arbeitszeit für Korrekturen sowie für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts.

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse für die Sekundarstufen II und II bilanziert der Bericht: „Jede Lehrkräftegruppe hat ihre Stärke und ist in vielfacher Hinsicht gefordert, wobei sich die Anforderungen nach Schulstufen und Schulformen unterscheiden.“

Pattsituation bei Besoldung

Aktuell sieht die Besoldung derweil so aus: In Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen gilt für Grundschullehrkräfte bereits die Bezahlung nach Besoldungsgruppe A13 bzw. E13. Bundesländer, die hinterherhinken, sind: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt.