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Online-Befragung der GEW

Belastung von Schulleitungen sichtbar machen

Die Landesverbände der GEW Hamburg und Rheinland-Pfalz starten eine Befragung von schulischen Leitungskräften zu psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz. Teilnehmen können auch Leitungskräfte aus anderen Bundesländern. Jetzt online mitmachen!

Foto: GEW/Shutterstock

Welchen Belastungen sind Schulleitungskräfte in ihrem Alltag ausgesetzt? Welche gesundheitlichen Folgen hat dieser Stress? In einem Pilotprojekt starten die Landesverbände der GEW Hamburg und Rheinland-Pfalz, unterstützt vom GEW Hauptvorstand, eine Befragung von schulischen Leitungskräften zu psychosozialen Belastungen am Arbeitsplatz.

Belastungen endlich auf den Grund gehen

„Wir sind froh, dass wir mit den teilnehmenden GEW Landesverbänden Hamburg und Rheinland-Pfalz der Frage der Arbeitsbelastungen von Leitungskräften an Schule endlich näher auf den Grund gehen“, sagte Anja Bensinger-Stolze, Leiterin des Organisationsbereichs Schule der GEW.

„Während es hierzu in anderen Arbeitskontexten geregelte Verfahren gibt, werden Belastungen von Schulleitungsmitgliedern meist nicht systematisch erfasst. Dies wollen wir ändern und Belastungen sichtbar machen“, so Bensinger-Stolze weiter.

„Aus zahlreichen persönlichen Berichten wissen wir von dem Belastungsproblem im Leitungsbereich.“ (Ralf Becker)

„Aus zahlreichen persönlichen Berichten wissen wir von dem Belastungsproblem im Leitungsbereich. Nun steht uns mit dem angepassten COPSOQ-Fragebogen ein Instrument zur Verfügung, das die Belastungsfrage auch erfassen und sichtbar machen kann“, ergänzt Ralf Becker, im GEW Hauptvorstand zuständig für Berufsbildende Schulen.

Bis zum 15. Mai teilnehmen

Die COPSOQ-Befragung von schulischen Leitungskräften kann bis zum 15. Mai 2023 ausgefüllt werden und ist ab sofort über die Webseiten der GEW Hamburg und GEW Rheinland-Pfalz erreichbar. Die GEW führt diese Methode beispielhaft in Hamburg und in Rheinland-Pfalz durch. Es können aber auch schulische Leitungskräfte aus anderen Bundesländern teilnehmen.

Der dabei eingesetzte COPSOQ-Fragebogen ist ein wissenschaftlich umfassend erprobtes Instrument zur Messung psychischer Belastungen im Arbeitskontext. COPSOQ steht für „Copenhagen Psychosocial Questionnaire“.

Belastungen anonym erfassen

Mit der Onlinebefragung anhand des COPSOQ-Fragebogens betritt die GEW Neuland. Bei Gefährdungsbeurteilungen nach dem Arbeitsschutzgesetz werden Leitungskräfte an Schulen in der Regel nicht berücksichtigt, weil die Anonymisierung nicht gegeben ist.

„Belastungen sind Gefährdungen, die zu gesundheitlichen Schäden führen können.“ (Anja Bensinger-Stolze)

Mit dem von einer Schulleitungsarbeitsgruppe der GEW überarbeiteten COPSOQ-Fragebogen können nun spezifische Belastungen von Schulleitungsmitgliedern anonym erfasst werden. „Es ist ein Pilotprojekt, von dem wir uns endlich fundierte Erkenntnisse zu einer längst bekannten Problematik versprechen. Politische Forderungen zur Verbesserung der Situation können wir in Zukunft darauf aufbauen. Auch für Schulleitungsmitglieder gilt: Belastungen sind Gefährdungen, die zu gesundheitlichen Schäden führen können. Auch hier ist der Arbeitgeber verpflichtet entsprechende Präventionsmaßnahmen zu treffen. Sichtbarmachung ermöglicht solidarisches Handeln“, so Bensinger-Stolze abschließend.