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Tarifvertrag Gesundheitsschutz

2.500 Pädagoginnen und Pädagogen für kleinere Klassen auf der Straße

Die GEW Berlin hat erneut für einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz gestreikt und dazu rund 2.500 Kolleginnen und Kollegen mobilisiert. Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern steht hinter dem Vorhaben des Landesverbandes.

Um einen Tarifvertrag mit einer Verkleinerung der Klassengrößen an allgemein- und berufsbildenden Schulen durchzusetzen, sind am Mittwoch in Berlin rund 2.500 Lehrkräfte, Sozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Schulpsychologinnen und -psychologen ganztägig in den Warnstreik getreten. In einem Demonstrationszug marschierten sie vom Bahnhof Friedrichstraße zur Abschlusskundgebung am Roten Rathaus.

„Mit unserem Tarifvorhaben für kleinere Klassen wollen wir den Gesundheitsschutz der Lehrkräfte verbessern. Kleinere Klassen bedeuten weniger Belastung für die Pädagoginnen und Pädagogen. Kleinere Klassen bedeuten aber auch bessere Lernbedingungen, von denen die Schülerinnen und Schüler profitieren“, sagte der Berliner GEW-Vorsitzende Tom Erdmann. Die schlechten Arbeitsbedingungen seien Folge und Ursache des Lehrkräftemangels zugleich.

„Es ist höchste Zeit, dass wir das Thema Gesundheitsschutz in einem Tarifvertrag vereinbaren.“ (Maike Finnern)

Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern, die anlässlich des Warnstreiks nach Berlin gereist war, betonte: „Ich unterstütze Euch in Eurem Vorhaben. Es ist höchste Zeit, dass wir das Thema Gesundheitsschutz in einem Tarifvertrag vereinbaren.“ 

Nur ein Tarifvertrag biete die Gewähr, dass sich beim Thema kleinere Klassengrößen endlich etwas bewege, erklärte der Leiter des Berliner Vorstandsbereichs Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Udo Mertens, und kritisierte: „Die politisch Verantwortlichen wollen weiter nach Kassenlage bestimmen wie unsere Arbeitsbedingungen aussehen.“

Berlins Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) verweigert bisher Verhandlungen mit der GEW Berlin, obwohl alle drei Regierungsparteien in ihren Wahlprogrammen kleinere Klassen gefordert hatten. „Wir hoffen, dass Herr Wesener seine Haltung überdenkt“, sagte Mertens.

Bereits im April hatten etwa 3.000 tarifbeschäftigte Lehrerinnen und Lehrer des Landes Berlin ganztägig die Arbeit niedergelegt und einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz gefordert.