Aktuelle Pressemitteilung
GEW fordert Abschiebestopp aus dem Bildungsumfeld
Kinder und Jugendliche, die in Rheinland-Pfalz zur Schule gehen, dürfen nicht in ständiger Angst vor Abschiebung leben müssen. Wir fordern einen sofortigen Abschiebestopp aus dem Bildungsumfeld. Abschiebungen zerstören Klassengemeinschaften und hinterlassen große Lücken im Leben der Betroffenen und ihrer Mitschüler:innen. Wer hier lernt, soll auch hier bleiben dürfen.
Aktuelle Pressemitteilung der GEW Rheinland-Pfalz
Bildung braucht Sicherheit - GEW fordert Abschiebestopp aus dem Bildungsumfeld
Abschiebungen von Kindern und Jugendlichen reißen Lücken in Klassengemeinschaften – ob in der Grundschule, der Sekundarstufe I oder II oder der Berufsschule. Die Bildungsgewerkschaft GEW Rheinland-Pfalz ruft zum Handeln auf.
In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien wächst an vielen Schulen in Rheinland-Pfalz die Sorge: Werden nach den Ferien wirklich alle wieder im Klassenzimmer sitzen? Immer wieder werden Kinder und Jugendliche mit ihren Familien abgeschoben, auch wenn dies formal noch nicht direkt aus der Schule geschieht. Die Realität zeigt: Der Schulbesuch schützt nicht zuverlässig vor der plötzlichen Trennung von Freund:innen, Mitschüler:innen und vertrauten Bezugspersonen.
„Wir erleben, dass sowohl Kinder in der Grundschule mit ihren Familien abgeschoben werden, genauso wie auch Jugendliche, die hier ihre Zukunft planen in weiterführenden Schulen, der Oberstufe und in der Berufsausbildung“, erklärt Stefan Jakobs, Vorsitzender der GEW Rheinland-Pfalz. „Sie lernen hier, engagieren sich, machen Praktika, bereiten sich auf Abschlüsse vor – und dann verschwinden sie über Nacht. Für Lehrkräfte ist das ein schmerzhafter Einschnitt, denn sie begleiten junge Menschen oft über Jahre und verlieren sie plötzlich, ohne Abschied. Das erschüttert nicht nur die Klassengemeinschaft, sondern auch unser Vertrauen in Bildung und Integration“, so Jakobs weiter.
Auch warnt die Bildungsgewerkschaft vor den sozialen Folgen dieser Praxis. „Kinder und Jugendliche haben enge Freundschaften, sie sind Teil der Schulgemeinschaft und gestalten diese aktiv mit. Wenn sie abgeschoben werden, reißt das ein Loch in das Leben ihrer Mitschüler:innen“, so Jakobs. „Wir fordern, dass niemand, der Teil einer Schulgemeinschaft ist, in ständiger Angst vor Abschiebung leben muss.“
Die GEW stellt klar: Wer in Rheinland-Pfalz zur Schule geht, muss bleiben dürfen. Sie appelliert an die Landesregierung und die Ausländerbehörden, die Abschiebepraxis gegenüber minderjährigen Schüler:innen sowie jungen Erwachsenen in Ausbildung und ihrer Familien umgehend zu beenden.
„Nach den Ferien dürfen keine Schüler:innen fehlen, weil sie abgeschoben wurden. Wer hier lernt, soll auch hierbleiben dürfen." (Stefan Jakobs, Vorsitzender GEW Rheinland-Pfalz)
