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Andreas Keller zu Gast an der Universität Trier

Traumjob Wissenschaft oder doch eher Jobtrauma?

Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender der GEW und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung, war am 3.12.2019 an der Universität Trier zu Gast, um über die Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft unter dem Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG) zu sprechen. Er stellte zunächst auf statistischer, historischer und juristischer Grundlage die vielfältigen Schwierigkeiten dar, die trotz einiger arbeitsrechtlicher Verbesserungen seit Einführung der letzten Novelle im Jahr 2016 fortbestehen.

So wird etwa der Löwenanteil in Forschung und Lehre vom wissenschaftlichen Mittelbau geleistet, während dieses Statusgruppe weitestgehend von prekären Beschäftigungsbedingungen geprägt ist: Zur letzten Evaluierung des WissZeitVG kamen auf eine unbefristete Stelle dreizehn befristete, wobei der Großteil sogar bei einer Befristungsdauer von bis zu einem Jahr lag. Die eigentlich für 2020 bevorstehende Evaluierung der 2016er Novelle wird vom Bildungsministerium um zwei Jahre herausgezögert. Seit 2016 bestehe, so Andreas Keller, das größte Politikum zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten darin, was alles unter „Qualifikation“ zu fassen sei. Diese und viele weitere Punkte lieferten genügend Anlass für eine rege Diskussion. Die fast 30 Zuhörer*innen tauschten sich im Anschluss des Vortrags sowohl über die Spitzfindigkeiten der Arbeitsverträge nach dem WissZeitVG, als auch über (hochschul)politische Strategiefragen aus. Die Landesfachgruppe Hochschule und Forschung lädt dazu ein, sich weiterhin an dieser Diskussion zu beteiligen und politisch aktiv zu werden, z.B. mit der aktuellen Kampagne ‚Frist ist Frust‘

http://frististfrust.net/

Text: Norman Böttcher

Foto: Sina Fabian