Etwa 1 Million neu angekommene Flüchtlinge – die meisten von ihnen aus den Kriegs- und Bürgerkriegsländern Syrien und Afghanistan – werden Ende dieses Jahres im zentralen Erfassungssystem der Bundesbehörden registriert sein. Ob diese Zahl der Wirklichkeit standhalten wird, weiß zurzeit noch niemand. Denn manche Flüchtlinge wurden mehrfach erfasst, andere (bisher) gar nicht, andere haben die Bundesrepublik auf ihrem Weg in ein anderes Fluchtland längst wieder verlassen. Und trotzdem ist klar: Die Flüchtlingszahlen für das Jahr 2015 werden die der Vorjahre um ein Vielfaches übersteigen. Sie in Empfang zu nehmen, in das Bundesgebiet weiterzuleiten, menschenwürdig unterzubringen und zu versorgen, ihre Asylanträge zu prüfen und sie vor rassistischen Übergriffen zu schützen – alles das sind Aufgaben und Herausforderungen, denen sich die Beschäftigen im öffentlichen Dienst stellen.
Der öffentliche Dienst als Krisenmanager und potentieller Arbeitgeber. Schon seit mehreren Jahren ächzt der öffentliche Dienst unter dem stringent vorangetriebenen Stellenabbau im Bund, in den Ländern und in den Kommunen. Spätestens seit sich die Zahl der hier schutzsuchenden Menschen so stark erhöht hat, ist unübersehbar, wie dramatisch die Situation ist. Viele Beschäftigte arbeiten an ihrer Belastungsgrenze, andere haben sie längst überschritten. Ein solcher Einsatz verdient unsere absolute Wertschätzung.
Um die Betroffenen dauerhaft zu entlasten und zugleich die Erledigung der anstehenden Aufgaben sicherzustellen, braucht es zehntausende neue Stellen. Ohne die Schaffung einer aufgaben- und bedarfsgerechten Personalausstattung werden die Aufgaben, die mit der Aufnahme so vieler Flüchtlinge verbunden sind, nicht erfüllt werden können. Das vorliegende Dossier stellt die aktuelle Situation im öffentlichen Dienst kurz dar und ordnet sie mit Blick auf die Kürzungspolitik der vergangenen Jahre in einen Gesamtzusammenhang ein. Es erläutert ausschnitthaft die aktuell von Bund und Ländern ergriffenen personellen und dienstrechtlichen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation. Zudem gibt es einen Überblick über die Möglichkeiten, ob und wie Flüchtlinge selbst im öffentlichen Dienst arbeiten können.
Das vollständige Dossier befindet sich als PDF in der Service-Box (rechts).