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Tolle Stimmung auf Tag der Frühkindlichen Bildung

+++ GEW-Vorsitzender Klaus-Peter Hammer fordert Qualitätsoffensive für Kindertagesstätten +++ Professor Maywald und Professorin Knauer überzeugen mit Vorträgen zum Thema Partizipation in der Kita +++ Norbert Hocke vom Hauptvorstand der GEW will pädagogische Standards in Kitas in einem Bundeskitagesetz einheitlich regeln +++ Xenia Roth, Referatsleiterin Kindertagesstätten im Ministerium fordert eine finanzielle Beteiligung des Bundes an den Personalkosten der Kitas.

In seiner Begrüßungsrede am Tag der frühkindlichen Bildung, den die GEW am 16.10.2014 in Koblenz durchgeführt hat, forderte Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der Bildungsgewerkschaft GEW in Rheinland-Pfalz, eine Qualitätsoffensive für die Kindertagesstätten im Land. Hammer verlangt insbesondere eine Aufstockung des Regelpersonalschlüssels und eine bessere Erzieherinnen-Kind-Relation. Außerdem fordert er, dass in jedem Fall genügend zeitliche Ressourcen für Leitungsaufgaben sowie die Vor- und Nachbereitungszeit der Fachkräfte zur Verfügung gestellt werden müssen.

Die Professoren Jörg Maywald (Berlin) und Raingard Knauer (Kiel) erhielten viel Applaus der Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihre Vorträge zum Thema Partizipation in der Kita. Der Applaus bezog sich nicht nur auf die vielen interessanten rechtlichen und praxisbezogenen Inhalte der Vorträge, sondern auch auf gekonnte Präsentationen und abwechslungsreiche Vortragsstile. Die Folien, die Prof. Maywald für seinen Vortrag verwendet hat, sind im Anhang zu diesem Beitrag ebenso zum Download bereitgestellt wie ein themenbezogener Artikel von Frau Prof. Knauer, den diese der GEW dankenswerterweise zur Verfügung gestellt hat.

In einer abschließenden Gesprächsrunde bezogen Norbert Hocke (Hauptvorstand GEW) und Xenia Roth (Referatsleiterin Kindertagesstätten im Fachministerium) zu Fragen wie Qualität der Kitaarbeit, Finanzierung der Kitas, Ausbildung der Fachkräfte sowie Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern Stellung. Norbert Hocke möchte, dass „die Frage der qualitativen Standards zukünftig nicht mehr den Verantwortlichen vor Ort, etwa einem Bürgermeister, überlassen bleibt, sondern deutschlandweit einheitlich in einem Bundeskitagesetz geregelt wird.“  Frau Roth, die sich ebenfalls für eine Verbesserung der pädagogischen Standards einsetzt, fordert eine Beteiligung des Bundes an den Personalkosten in den Kitas. Schon in ihrem Grußwort hatte Roth darauf hingewiesen, dass „aufgrund der Schuldenbremse des Landes und der knappen Haushalte vieler Kommunen und anderer Träger von Kindertagesstätten notwendige Verbesserungen ohne Beteiligung des Bundes kaum zu erreichen seien.“ Beide Gesprächsteilnehmer sprachen sich dafür aus, die Beitragsfreiheit von Kindertagesstätten zu erhalten, damit keine neuen Zugangshürden entstehen und der Besuch in einer Kita als erster Bildungsinstitution wie später in den Schulen frei bleibt. Die Beitragsfreiheit sei darüber hinaus in Zeiten von Fachkräftemangel in vielen Beschäftigungszweigen ein großer Standortvorteil für Rheinland-Pfalz. Im Übrigen würden Elternbeiträge bei Weitem nicht zu den Einnahmen führen, die für eine deutliche Qualitätsverbesserung notwendig wären.  

17.10.2014 bh Foto: Lutz Zahnhausen