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Erfolgreiche Fortbildung "Plötzlich unterrichte ich DaF"

Die GEW Rhein-Hunsrück hat auf der Bohr-Insel in Lautzenhausen eine Fortbildung für Lehrkräfte durchgeführt, die Deutsch als Fremdsprache (DaF) unterrichten. So hat z.B. fast jede Realschule plus mittlerweile ein Sprachförderkonzept, fast alle Realschulen plus unterichten Flüchtlinge und/oder Jugendliche und Kinder mit Migrationshintergrund in „Deutsch als Fremdsprache".

Der Zeit- und Erfolgsdruck ist enorm, innerhalb eines Jahres müssen diese Schüler am Regelunterricht der einheimischen Schüler teilnehmen können. Eine Hilfe für die Lehrkräfte bot die Fortbildung „Plötzlich unterrichte ich DaF“. Die Referentin, Elke Villain, gehört zu den Vorreiterinnen der Sprachförderung. Seit mehreren Jahren unterrichtet sie im Sprachvorkurs der Paul-Schneider-Realschule plus und Fachoberschule Sohren-Büchenbeuren. Dementsprechend ist ihre Fortbildung zwar theoretisch sehr gut fundiert, geht aber weit über diesen Horizont hinaus und bietet vielfältige praktische Beispiele und Anregungen für den Unterricht. „Kleinschrittigkeit im Unterricht ist sehr wichtig“, lautet einer ihrer ersten Praxistipps. Viele KollegInnen werden ohne Vorbereitung in die Sprachförderung geschickt und stehen häufig mit sehr vielen Fragen, wie man Deutsch als Fremdsprache adressatengerecht unterrichten kann, allein da. Die einfache Antwort auf die komplizierte Frage hat Villain: „Versuchen sie die Schüler mit allen Sinnen lernen zu lassen und alle Lerntypen anzusprechen“. Damit man dies erreicht erläutert die Praktikerin der Sprachförderung verschiedene Ansätze und Unterrichtskonzeptionen. Es geht um die Basiskompetenz der Wortschatzarbeit, die vier Fertigkeiten des Spracherwerbs (Lesen, Sprechen, Hören, Schreiben) oder die Binnendifferenzierung im Unterricht. „Unsere Grundhaltung im Unterricht muss sein: Was hast du verstanden?“, es nütze nichts, sich auf die Lücken zu konzentrieren oder die Schüler mit Informationen zu Grammatik zu überfrachten. Ein DaF-Lehrer unterrichtet kein Deutsch im herkömmlichen Sinne, „er muss sich einen eigenen Arbeitsplan, abgestimmt auf die Schülerschaft, im Vorfeld erarbeiten.“ Hier bietet Villain zahlreiche Anregungen, beispielsweise wie Spiele in die DaF-Stunden Einzug halten können oder welche Methoden und Übungen sinnvoll erscheinen. „Die didaktische Reduktion ist wichtig“, so Villain, „genauso wie das Verwenden von sprachlich angemessenen Texten, die auch dem Alter der Schüler entsprechen“. Angesichts der vielen Hinweise und Praxisbeispiele, wie ein abwechslungsreicher und lernintensiver Unterricht gestaltbar ist, sind die 20 Teilnehmer der Fortbildung „Plötzlich unterrichte ich DaF“ gewappnet, in Zukunft mit den unterschiedlichen Lernniveaus und –tempi umzugehen. Die nächste DaF-Stunde kann kommen!