Hinter Konflikten stecken unerfüllte Bedürfnisse
Die Gewaltfreie Kommunikation geht von der Grundannahme aus, dass jedes menschliche Handeln eine konkrete Strategie ist, um dahinter liegende, abstrakte Bedürfnisse zu befriedigen: beispielsweise Liebe, Sinn, Sicherheit, Freiheit, Harmonie oder Vertrauen. All diese Bedürfnisse gelten als uneingeschränkt positiv, sie schließen einander nicht aus und sind allen Menschen vertraut.
Durch einen aufmerksamen Blick, eine einfühlsame Haltung und eine klare Sprache kann es gelingen, die grundlegenden Bedürfnisse hinter einer individuellen Strategie zu entdecken, sie zu thematisieren und zum Ausgangspunkt partnerschaftlicher Beziehungen zu machen. Konflikte erscheinen dann nicht als Störungen, sondern als Ausdruck unbefriedigter, aber legitimer Bedürfnisse, welche durch einen Wechsel der Strategie zu ihrem Recht kommen können.
Gewaltfreie Kommunikation kann man lernen
Um einen derartigen partnerschaftlichen und lebensbejahenden Umgang zwischen Menschen in pädagogischen Praxisfeldern zu fördern, organisieren der Vorstandsbereich Junge GEW und der GEW-Kreisverband Mayen-Koblenz seit vergangenem Jahr Fortbildungsveranstaltungen, in denen die Gewaltfreie Kommunikation nach Rosenberg als persönliche und pädagogische Grundhaltung erlernt werden kann. Das Angebot wird vom Trainer Jochen Hiester geleitet, der langjährige praktische Erfahrung mit der Gewaltfreien Kommunikation hat und sie schon unzähligen Menschen in Erziehungs- und Bildungsberufen vermittelte. Das erste Seminar mit dem Titel „Konflikte kompetent lösen nach Marshall Rosenberg“ fand im März 2014 statt und begeisterte 25 Lehrkräfte, ErzieherInnen, PädagogInnen und Studierende. Einen Tag lang lernten die TeilnehmerInnen sowohl theoretisch als auch in vielen praktischen Übungen grundlegende Bestandteile des Rosenberg’schen Kommunikationsmodells kennen.