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Koblenzer Studierende protestieren

Am 17.06. fanden sich auf dem Mikadoplatz der Universität Koblenz an die 100 Studierende ein, um unter dem Titel „Bilanz Billiger Bildung“ gegen die derzeitigen Studienbedingungen zu protestieren. Adressat der Protestaktion war die Landesregierung von Rheinland-Pfalz. Die Aktion, die von der GEW unterstützt worden ist, war ein Bestandteil eines bundesweiten, dezentralen Bildungsprotestes, der am gleichen Tag unter anderem auch in Kiel und Regensburg stattfand.

Im Mittelpunkt standen die Verbesserung des Bachelor-/Master-Systems in seiner derzeitigen Form, eine Verbesserung der Lehr- und Lernbedingungen, die Demokratisierung des Bildungssystems und die soziale Öffnung der Hochschulen.

„Es gibt genug Geld für Banken und Konzerne, aber nicht für unsere Bildung. Anstatt dessen sind die Universitäten auf die Finanzierung durch Drittmittel, im Fall der Universität Koblenz zum Beispiel durch die Bundeswehr, angewiesen“, so die Organisatorin Alexa Menzel. Die Konzerne nähmen auf diese Weise zu viel Einfluss auf die Lehrtätigkeit der Universität. Die Möglichkeit der Studierenden, an solchen Entscheidungen beteiligt zu werden, sei außerdem zu gering.

„Unsere Stimmen haben zu wenig Einfluss, dabei sind wir diejenigen, die die Folgen der getroffenen Entscheidungen am ehesten zu spüren bekommen“, so die Organisatorin. „Bildung wird zu sehr den Bedürfnissen des Marktes angepasst. Dass das aktuelle Dilemma bei den Bachelor- und Masterstudiengängen so erst zustande gekommen ist, wird gerne außer Acht gelassen.“

Um ihrem Unmut Luft zu machen zogen die Studierenden der Universität Koblenz lautstark vom Campus in Richtung Zentralplatz. Sie forderten allerdings nicht nur, sondern boten auch an mitzuarbeiten. Die Studienbedingungen aller Studierenden könnten nur gemeinsam verbessert werden, daher wurde am Ende der Abschlusskundgebung von Matthias Gröber, Lehramtsstudent an der Universität Koblenz, der Hoffnung auf einen Dialog Ausdruck gegeben: „Die Studienbedingungen aller Studierenden in Koblenz liegen uns am Herzen und deswegen hoffen wir den Prozess des Dialogs heute einleiten zu können.“

Die Studierenden wollen es aber nicht nur bei dieser Aktion bewenden lassen. Alexa Menzel:

„Natürlich werden wir uns auch in Zukunft mit verschiedenen Aktionen für faire Studienbedingungen einsetzen. Wir hoffen darauf, dass wir durch die öffentliche Aufmerksamkeit in einen Dialog mit den zuständigen Politikern und unserer Universitätsverwaltung treten können. Allerdings fänden wir es schön, wenn bei zukünftigen Veranstaltungen mehr Studierende ihre Chance auf Mitbestimmung auch nutzen würden.“