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Kita-Demo hat trotz massiver Wetter- und Verkehrsprobleme stattgefunden!

In einer spektakulären Aktion haben am vergangenen Samstag etwa 150 Kitabeschäftigte und Eltern in Mainz für bessere Rahmenbedingungen in Kitas demonstriert und ein bundesweites Kitaqualitätsgesetz gefordert. Initiator der Aktion war die Betriebsgruppe der GEW bei der Stadt Mainz, die im Rahmen ihrer Kampagne #BildungAufEis dazu aufruft, die Bildungsempfehlungen des Landes solange "auf Eis" zu legen, bis sich die Rahmenbedingungen in den Kitas deutlich verbessert haben. Am Samstag wurden deshalb symbolisch zahlreiche Bildungsempfehlungen auf Eis gelegt. Die Betriebsgruppe, zu deren aktiven Mitgliedern Kathrin Gröning und Alessandro Novellino zählen, hat unterdessen weitere Aktivitäten angekündigt, mit der die Kampagne fortgeführt werden soll. Eine Pressemitteilung der GEW zur Aktion am Samstag befindet sich im Anhang.

Foto: Ingo Klein

PRESSEMITTEILUNG

Kitabeschäftigte und Eltern erklären: „Bildungs- und Erziehungsempfehlungen“ des Landes Rheinland-Pfalz liegen auf Eis

Etwa 150 Kitabeschäftigte und Eltern haben heute in Mainz für bessere Rahmenbedingungen in Kindertagesstätten demonstriert. Aufgerufen hatten die Gewerkschaften GEW und ver.di gemeinsam mit dem Landeselternausschuss. Die Kundgebung ist der Auftakt für die von der GEW Betriebsgruppe Mainz initiierten Kampagne #BildungAufEis, in deren Rahmen ein bundesweites Kitaqualitätsgesetz gefordert wird.

„Wir brauchen endlich bundesweite einheitliche Qualitätsstandards  für die Rahmenbedingungen in Kindertagestätten. Die Qualität der Kitas darf nicht von der Kassenlage der Länder abhängen.“, forderte Norbert Hocke, Leiter des Vorstandsbereichs  Jugendhilfe und Sozialarbeit beim GEW Hauptvorstand. 

Ähnlich äußerste sich auch Angelika Spautz, von der ver.di Bundesverwaltung: „Bildung muss in jedem Bundesland in öffentlich geförderten Einrichtungen qualitativ gleich- und hochwertig sein. Mindeststandards sind ebenfalls bedeutsam für gute Arbeitsbedingungen, und damit für den Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen.“

 Die Beschäftigten der Kindertagesstätten forderten die Landesregierung auf, sich einzusetzen für ein bundesweites Kitaqualitätsgesetz und für eine Anhebung der Ausgaben für frühkindliche Bildung auf mindestens 1% des Bundesinlandsproduktes. An die neue rheinland-pfälzische Bildungsministerin, Dr. Stefanie Hubig, richteten Sie die Erwartung, dass sie hierzu mit ihnen in intensive Gespräche eintritt. Es war und bleibt ein Fehler der alten Landesregierung, die Bildungsempfehlungen für die Kitas in Rheinland-Pfalz  ohne Verbesserung der Rahmenbedingungen in Kraft treten zu lassen.

Dieses Vorgehen geht auf Kosten der Erzieher_innen und Kinder. Solange sich die  Rahmenbedingungen nicht deutlich verbessert haben, kann das Fachpersonal in Kitas die Anforderungen der Bildungsempfehlungen gar nicht umsetzen, sie liegen faktisch auf Eis“, erläuterten Kathrin Gröning und Alessandro Novellino von der GEW Betriebsgruppe der Stadt Mainz ihre Kampagne #BildungAufEis.

 „Die Qualität frühkindlicher Bildung ist ein gemeinsames Anliegen von Eltern und Kitabeschäftigten“, sage Beata Kosno-Müller, stellvertretende Vorsitzende des Landeselternausschuss. „Wir erleben jeden Tag, wie unsere Kinder von der Förderung und Bildung in Kindertagesstätten profitieren. Wir erleben aber auch, mit welchen Defiziten in der Ausstattung der Kitas gekämpft wird: Es fehlt allen Orten an geeigneten Räumlichkeiten, an Fachpersonal und ausreichend Zeit, jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen in den Blick zu nehmen und individuell zu fördern. Daher setzen wir uns gemeinsam mit den Kitabeschäftigten für bessere Rahmenbedingungen ein und unterstützen die Kampagne #BildungAufEis.“

 

Weitere Informationen:

www.bildungaufeis.de

Ansprechpartner_innen für Rückfragen:

Kathrin Gröning (GEW Betriebsgruppe Mainz): 0151 172 67 950

Alessandro Novellino (GEW Betriebsgruppe Mainz): 0176 73 822 663

 

Mainz, 25.06.2016