Erzieher:innenausbildung
Gute Kitas brauchen gut ausgebildete Fachkräfte
Statt Geschwindigkeit in der Ausbildung und ständig Neuerungen in der Ausbildung von Erzieher:innen braucht es Lösungen, die das Problem an der Wurzel packen. Denn: Eine Verkürzung oder Vereinfachung der Fachkräfteausbildung ist nicht zielführend, wenn gleichzeitig ein erheblicher Anteil der ausgebildeten Fachkräfte vorzeitig aus dem Beruf ausscheidet.
Als GEW Rheinland-Pfalz kritisieren wir die Änderungen in der Erzieher:innen-Ausbildung, die Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig heute vorgestellt hat. Den Fokus auf eine schnellere Verfügbarkeit von Fachkräften zu legen, gefährdet die Qualität der frühkindlichen Bildung.
Auf Kosten der Ausbildungsqualität auf Geschwindigkeit zu setzen ist der falsche Weg. Eine gute Ausbildung ist die Grundlage für eine gute und dringend notwendige pädagogische Arbeit in unseren Kitas. Mit der Möglichkeit der berufsbegleitenden Ausbildung zur Erzieherin gibt es zudem bereits ein geeignetes Instrument, angehende Fachkräfte sofort in die Kitas zu integrieren. Ein Einknicken vor der aktuell angespannten Lage hilft nicht, den Fachkräftemangel nachhaltig zu lösen“, erklärt Kathrin Gröning, Landesvorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz.
Über den Verzicht des Ministeriums auf Expert:innenwissen durch Einbeziehung zentraler Akteure wie der GEW, zeigen wir uns verwundert.
Gleichzeitig machen wir deutlich, dass eine Verkürzung oder Vereinfachung der Fachkräfteausbildung nicht zielführend ist. Der Beruf der Erzieher:in muss dagegen attraktiver gestaltet werden, damit Fachkräfte langfristig in ihrem Beruf verbleiben. Derzeit gibt jede fünfte Fachkraft bereits in den ersten Berufsjahren ihre Arbeit in der Kita auf. Nicht besser sieht es gegen Ende der Berufskarriere aus. Im Durchschnitt beenden Erzieher:innen acht Jahre vor dem regulären Renteneintrittsalter die Arbeit in der Kita.
Die Gründe für diese Entwicklungen sind wahrlich kein Geheimnis: Überlastung, unzureichende Arbeitsbedingungen und mangelnde gesellschaftliche Anerkennung. Wenn wir wirklich etwas verändern wollen, müssen wir diese Probleme an den Wurzeln packen“, so Gröning weiter.
Wir fordern, die wirklich gute Qualität der Erzieher:innenausbildung beizubehalten. „Kitas brauchen keine Schnelllösungen, sondern langfristig tragfähige Reformen mit einer hochwertigen Ausbildung sowie fairen Rahmen- und Arbeitsbedingungen“, betont Gröning abschließend.