Klaus-Peter Hammer eröffnete die Tagung mit dem Versprechen, alle 2 Jahre solch einen Grundschultag durchführen zu wollen. Zudem stieg er in das Mott „Grundschule im Gespräch“ ein. Zum einen freute er sich, dass an diesem Tag die Kolleginnen und Kollegen untereinander ins Gespräch kommen können und zum anderen bedeutet das Motto für ihn auch das Gespräch über Themen, die die Grundschule zur Zeit bewegen. Hier sollte man das Gespräch über strukturelle Themen, wie Aufgabenbewältigung und Personalausstattung, sowie das Gespräch über inhaltliche Themen führen. Einen Beitrag zu inhaltlichen Themen lieferet der Hauptvortrag der Tagung. Klaus-Peter Hammer machte zudem deutlich, dass der GEW eine Aufwertung der „Proffesion“ der GrundschullehrerInnen sehr wichtig ist. Zum einen ist eine Forderung der GEW, dass die GrundschullehrerInnen genauso lange, wie auch die anderen Lehrämter studieren, da die jungen Leute genügend Zeit brauchen, um sich auf den Lehrerberuf vorzubereiten. Themen wie Inklusion und auch die Fachlichkeit dürfen im Studium nicht zu kurz kommen. Ebenfalls soll eine Aufwertung der „Proffession“ durch eine bessere Bezahlung erreicht werden. Die geringe Bezahlung für Grundschulehrerinnen ist nicht gerecht, zumal GrundschullehreInnen die höchste Stundenzahl haben. Klaus-Peter Hammer wünscht sich mehr Gerechtigkeit und Wertschätzung für die Arbeit der GrundschullehrerInnen.
Nach den einführenden Worten von Klaus-Peter Hammer begrüßte das Leitungsteam der Fachgruppe Grundschule die Anwesenden Kolleginnen und Kollegen. Die Forderung von Klaus-Peter Hammer ergänzten sie um die Forderung nach mehr Wertschätzung und Honorierung der Arbeit von Grundschulleitungen. Das Leitungsteam bedankte sich zudem bei Rute Simoes und Peter Blase-Geiger für die Unterstützung bei der Organisation der Tagung.
Das Hauptreferat der Tagung wurde von Prof. Dr. Ursula Neumann zum Thema „Die Bedeutung von Bildungssprache in der Grundschule gehalten. Prof. Dr. Ursula Neumann beschäftigt sich an der Universität Hamburg mit der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund. Viele dieser Förderaspekte lassen sich aber ohne Weiteres auch auf Kinder ohne Migrationshintergrund übertragen. Zu Beginn ihres Vortrag warf sie einen Blick in die Bildungspläne in Hamburg, in denen der Begriff Bildungssprache Einzug erhalten hat. Bildungssprache ist deshalb so wichtig, da sich Bildung durch Sprache vollzieht. Für die Bildungssprache sind zwei Prinzipien grundlegend: Zum einen soll sie sich am lebensweltlichen Spracherwerb der Kinder orientieren und zum Anderen soll sie eine adäquate Beteiligung am Unterricht ermöglichen. Ein Blick in die KMK Richtlinie zur „Interkulturelle Erziehung“ (Dezember 2013) verrät, dass alle Lehrkräfte Sprachlehrer sind und somit die Sprachbildung nicht allein die Aufgabe der DeutschlehrerInnen ist. Eine Untersuchung zu diesem Aspekt ergab, dass dieser eine große Zustimmung unter den Lehrkräften findet, doch allerdings gab eine Mehrheit an, dass ihnen das nötige Wissen hierzu fehle. Nach dem Einstig über die Bildungspläne und die KMK Richtlinie definierte Prof. Dr. Neumann den Begriff Bildungssprache näher. Zum einen ist Bildungssprache ein Ausschnitt aus der Sprache, der dem Zweck der Bildung dient zum anderen behandelt Bildungssprache Wissen auf eine besondere Art und Weise. Bildungssprache ist hierbei sowohl Lerngegenstand als auch Lernmedium. So erwerben die SchülerInnen in der Schule ein Sprachregister, das sich von der mündlichen Alltagssprache unterscheidet. Gleichzeitig werden die Bildungsinhalte in diesem Sprachregister vermittelt und seine Anwendung wird in leistungsrelevanten Situationen vorausgesetzt. Aus ihren Ausführungen zur Bildungssprache leitete Prof Dr. Neumann Ansatzpunkte für die Schulentwicklung ab. Zum einen betonte sie die Bedeutung einer durchgängigen Sprachförderung in der Schule in allen Fächern zum anderen stellte sie das Konzept von regionalen Bildungsgemeinschaften vor. Verschiedene Institutionen, unter anderem auch Eltern und Lehrer, sollen sich zu sogenannten regionalen Bildungsgemeinschaften zusammenschließen. Hierbei engagieren sich die drei Ebenen Familie, Bildungsinstitution und Stadtteil/Gemeinde jeweils für die anderen und für sich selbst. Hierzu zeigte sie ein Raster, mit dem die Schulen analysieren können, wo bereits etwas getan wird und wo noch etwas getan werden muss (Das gezeigte Raster sowie der Vortrag kann unter www.gew-rlp.de/html/startseite_detail.php abgerufen werden). Ein Beispiel für solche Bildungsgemeinschaften ist die Stiftung „Ein Quadratkilometer Bildung“. Ein Quadratkilometer Bildung setzt auf Menschen – Kinder wie Erwachsene – und auf Institutionen, die lernen und sich verändern wollen. Er bietet ihnen im Bündnis von Landesverwaltungen, Kommunen und Stiftungen eine verlässliche Entwicklungsplattform, die auf zehn Jahre angelegt und im Stadtteil mit einer pädagogischen Werkstatt verankert ist (http://www.ein-quadratkilometer-bildung.eu/). Anschließend gab es noch die Möglichkeit der Referentin fragen zu stellen. Hierbei betonte sie, dass kooperative Lernformen förderlicher seien als Einzelarbeit oder Lehrervortrag. Allerdings sei es wichtig, diese mit Material zu unterfüttern, das bildungssprachliche Register vermittelt.