An Grundschulen unterrichteten zu 90 Prozent Frauen. Sie verdienten Monat für Monat deutlich weniger Geld als ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen. „Damit muss endlich Schluss sein“, betont Hammer. „Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit muss auch im Schulbereich gelten.“
Rechtsgutachten bestätigten, dass die schlechtere Besoldung an Grundschulen Frauen mittelbar diskriminiert und damit gegen das Gleichstellungsgebot des Grundgesetzes verstößt. Unter dem Motto „JA13 – weil Grundschullehrerinnen es verdienen“ fordert die GEW bundesweit unter dem Dach ihrer Initiative „Bildung. Weiter denken!“, den Beruf der Grundschullehrerinnen und -lehrer aufzuwerten.
„Lehrkräfte an Grundschulen leisten wertvolle Arbeit und legen den Grundstein für die Entwicklung aller Kinder“, sagte Hammer. Während Grundschullehrkräfte in allen Bundesländern nach A12 besoldet oder als Angestellte in die Entgeltgruppen E11 einsortiert sind, würden voll ausgebildete Lehrkräfte in der Oberstufe in allen Bundesländern nach A13 oder E13 bezahlt.
Für die ungleiche Bezahlung gebe es keine sachlichen Gründe. Schon lange absolvierten alle Lehrkräfte eine gleichwertige und in vielen Bundesländern auch gleichlange wissenschaftliche Ausbildung. Ihre Tätigkeiten seien – bei allen Unterschieden nach dem Alter der Kinder oder den Schulfächern und Schulformen – gleichwertig.
Handlungsbedarf bei der Bezahlung sieht die GEW auch mit Blick auf den steigenden Fachkräftemangel an Grundschulen. Schon heute fehlten vor allem an dieser Schulart qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer. „Der wachsende Anteil von Lehrkräften, der nicht für diese Schulform ausgebildet ist, ist besorgniserregend“, sagte Hammer. Die Zahl der Anwärterinnen und Anwärter für das Grundschullehramt gehe seit Jahren deutlich zurück.
„Für eine Aufwertung des Berufs durch eine gerechtere und bessere Bezahlung ist es also höchste Zeit“, unterstrich der Vorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz. „In Berlin hat man diese Ungerechtigkeit endlich erkannt und will handeln“, sagte Hammer. Im Koalitionsvertrag sei verankert, voll ausgebildete Grundschullehrkräfte in A13 einzuordnen. Dieses Vorhaben werde nun auf den Weg gebracht. Damit übernehme Berlin die Vorreiterrolle.
Argumente anderer Landesregierungen, die gleiche Bezahlung aus finanziellen Gründen nicht stemmen zu können, seien damit vom Tisch. „Berlin zeigt: Der Einsatz der GEW-Landesverbände lohnt sich“, betonte Hammer. „Wir fordern die rheinland-pfälzische Landesregierung auf, endlich tätig zu werden.“
Der GEW-Vorsitzende erwartet, dass 2020 alle Lehrkräfte mit universitären Bachelor- und Master-Abschlüssen und Referendariat mindestens nach A13 bzw. E13 bezahlt werden. Darüber hinaus soll die Landesregierung einen Stufenplan erarbeiten, damit auch Grundschullehrkräfte mit anderen Ausbildungen A13 erreichen.