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Corona-Pandemie

GEW fordert schnell Klarheit für Schulen

Die GEW Rheinland-Pfalz fordert in einer Pressemitteilung zum Schulstart nach den Weihnachtsferien, dass das Ministerium frühzeitig kommunizieren muss, wie der Unter­richt nach dem 15. Januar weitergehen soll. Außerdem befürwortet die GEW schnelle Impfmöglichkeiten für Lehrkräfte und den Einbau von Luftfilteranlagen in Klassenräumen, die nicht gut zu lüften sind.

Blood sample tube positive with 2019-nCoV, novel coronavirus 2019 found in Wuhan, China
Blood sample tube positive with 2019-nCoV, novel coronavirus 2019 found in Wuhan, China.

Pressemitteilung der GEW vom 04.01.2021

Die Schulen brauchen schnell Klarheit, wie es nach dem 15.01.2021 weitergeht

Nach den Weihnachtsferien startet heute der Unterricht an den rheinland-pfälzischen Schulen, allerdings – mit Ausnahmen von Notbetreuungen – zunächst bis einschließlich zum 15.01.2021 ausschließlich im Fernunterricht.

Damit der Fernunterricht gelingen kann, erwartet die GEW Rheinland-Pfalz u.a., dass das Videokonferenz­portal BigBlueButton und der neu eingerichtete Schulcampus RLP reibungslos funktionieren werden. „Die Lehrkräfte sowie die Schülerinnen und Schüler sind durchweg bereit, sich auf digitalen Unterricht einzu­lassen. Allerdings entsteht bei allen Beteiligten viel Frust, wenn die technischen Möglichkeiten dazu nicht gegeben sind“, stellt der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer fest. „Die Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler erwarten, dass die zurückliegenden Wochen intensiv genutzt wurden, um ins­besondere im IT-Bereich des Pädagogischen Landesinstituts und an der Universität Mainz die Server­kapazitäten so zu erhöhen, dass ein reibungsloser digitaler Unterricht in der ersten Januarhälfte sofort möglich ist. Dies ist gerade für aufwendige Formate wie Videokonferenzen, bei denen zeitgleich große Datenmengen gebraucht werden, unerlässlich. Außerdem erwarten wir, dass weiterhin zügig in die digitale Ausstattung der Schulen und für die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte investiert wird“, betont Klaus-Peter Hammer. „Zudem muss gewährleistet sein, dass Lerninhalte ebenfalls nicht digital vermittelt werden können, da nicht jede Schule und jedes Elternhaus die technischen Voraussetzungen für digitalen Unterricht haben.“

Die GEW Rheinland-Pfalz fordert außerdem, dass frühzeitig kommuniziert werden muss, wie der Unter­richt nach dem 15.01.2021 weitergehen soll. Solange ein allgemeiner Lockdown gilt, befürwortet die GEW Rheinland-Pfalz, dass weiterhin im Fernunterricht unterrichtet wird. Sollten die Infektionszahlen dann nicht erheblich sinken, muss für die weiteren Wochen das Wechselmodell mit stabilen Kohorten im Sinne des Szenario 2 festgelegt werden, damit dem Infektionsschutz einerseits genüge getan wird, andererseits aber auch dem Recht auf Bildung besser entsprochen werden kann.

„Rein digitaler Fernunterricht im Sinne des Szenario 3 wird niemals das Lernen in der Gemeinschaft in der Schule ersetzen können“, so Klaus-Peter Hammer. Damit, wenn die Fallzahlen es zulassen, ein Präsenz­unterricht wieder ermöglicht werden kann, müssen weitreichende Maßnahmen des Gesundheitsschutzes ergriffen werden.

Dazu gehört zwingend, dass Lehrkräfte schnell geimpft werden können. Der Einbau notwendiger Luft­filteranlagen muss in den Klassenräumen erfolgen, die nicht gut gelüftet werden können. Den Lehrkräften müssen genügend FFP-2-Masken unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden.

Schon jetzt muss eine kriteriengeleitete Strategie entwickelt werden, wie eine erneute Öffnung der Schulen gelingen kann. Dabei müssen die Schüler*innengruppen besonders in den Blick genommen werden, die am dringendsten eine Betreuung durch Lehrkräfte benötigen. Hammer abschließend: „Wir fordern das Bildungsministerium dazu auf, zeitnah für die verschiedenen Schularten spezifizierte Konzepte vorzulegen und diese breit angelegt fachlich zu erörtern.“

 

Mainz, 04.01.2021