Pressemitteilung der GEW vom 10.08.2017
Fachkräftemangel entgegenwirken, Qualitätsarbeit an Schulen sichern!
GEW zum Schuljahresbeginn:
Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit an den Schulen ist eine dauerhaft gute und zuverlässige Personalversorgung mit qualifizierten und entsprechend ausgebildeten Lehrkräften. Die GEW Rheinland-Pfalz mahnt daher dringend flexible Maßnahmen an, um dem teilweise bereits bestehenden und in den nächsten Jahren zunehmenden Fachkräftemangel maßgeblich entgegenzuwirken. Dies gilt zurzeit besonders für Grundschulen, Förderschulen und Berufsbildende Schulen. „Der Fachkräftemangel an den rheinland-pfälzischen Schulen ist jetzt schon deutlich erkennbar und wird in den nächsten Jahren dramatisch zunehmen”, so Klaus-Peter Hammer, Vorsitzender der GEW Rheinland-Pfalz. „Die heute vom Bildungsministerium erklärten bildungspolitischen Zielsetzungen sind wichtig und richtig, jedoch sind diese nur realisierbar, wenn das notwendige und ausgebildete Personal ausreichend zur Verfügung steht.” Aus Sicht der GEW ist es unerlässlich, dass heute zur Verfügung stehende Fachkräfte schneller ein attraktives Planstellenangebot in Rheinland-Pfalz erhalten müssen, um nicht in andere Bundesländer abzuwandern. Dazu gehört zwingend, dass der Landtag durch einen Nachtragshaushalt mehr Planstellen an den rheinland-pfälzischen Schulen sicherstellt. Denn nur dadurch kann der hohe Anteil an Vertretungsstellen abgebaut werden. „Bildung muss weiter gedacht werden. Nicht nur die Prognose der aktuellen Bertelsmannstudie belegt, dass künftig ein erheblich höherer Lehrkräftebedarf
besteht. Wir müssen an die Zukunft denken und heute schon die Weichen für später stellen. Bereits heute ist der Lehrkräftearbeitsmarkt in vielen Bereichen leergefegt”, erläuterte der Landesvorsitzende der GEW Rheinland-Pfalz. Wer in Rheinland-Pfalz eine Ausbildung als Lehrkraft anstrebe, brauche eine sichere Planungsperspektive.
Dazu gehöre u. a. eine Garantie für die zeitnahe Absolvierung des Vorbereitungsdienstes. Nachwuchsgewinnung muss oberste Priorität haben. Das kann nur gelingen, wenn der Arbeitsplatz Schule wieder attraktiv wird. „In diesem Zusammenhang müssen dringend die zu hohen Arbeitsbelastungen der Kolleginnen und Kollegen in den Blick genommen und die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung reduziert werden, damit sie ihre Arbeit bis zur Erreichung der Altersgrenze überhaupt bewältigen können”, forderte Hammer abschließend.
Mainz, 10.08.2017